Steve Nash ist kein Allstar mehr. Jahrelang war der Kanadier ein sicherer Pick für das Spiel Ost gegen West, zudem wurde Nash zweimal zum MVP gewählt.
Aber in diesem Jahr ist der Aufbauspieler der Suns auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zwar stimmten für Nash gegen die Spurs die Zahlen (16 Punkte, 18 Assists), aber die Magie ist verflogen, der Glanz bröckelt.
Coach Terry Porter legt einen größeren Wert auf die Defense als Vorgänger Mike D'Antoni, und hier zeigt Nash seit Jahren deutliche Schwächen.
Spurs: Zwei Turnover in 24 Minuten
Zudem ist dem bald 35-Jährigen offenbar die Crunch-Time-Qualität abhanden gekommen. Mit 50 Sekunden auf der Uhr und einem Fünf-Punkte-Rückstand hatte Phoenix die Chance, mit einem Treffer Druck auf die Spurs auszuüben.
Und was tut Nash? Er stolpert über seine eigenen Füße und verliert den Ball! Deshalb sind die Suns (25-19) derzeit Achter im Westen und die Spurs (31-14) Zweiter.
Manu Ginobili (30 Punkte), Tony Parker (26), Tim Duncan (20 Punkte, 14 Rebounds) und Co. leisteten sich in der zweiten Hälfte ganze zwei Turnover. So sehen Champions aus.
Übrigens: Wenn die Spurs mehr als 100 Punkte erzielen, dann hat der viermalige Champion 29-mal in Folge gewonnen. Das hätte man den Suns vor dem Spiel vielleicht sagen sollen.
Orlando Magic (35-10) - Cleveland Cavaliers (35-9) 99:88: Also doch: Die Orlando Magic (35-10) sind ein Titelkandidat. Noch vor einer Woche hatten die Boston Celtics das Team von Superman Dwight Howard wie Schuljungen aussehen lassen, und viele Kritiker sprachen den Magic darauf den Killer-Instinkt ab.
Zu früh, wie das Duell gegen die Cleveland Cavaliers (35-9) bewies. Angeführt von seinem Center kam Orlando zu seinem 18. Sieg in den letzten 22 Spielen gegen das aktuell beste Team der Eastern Conference und zeigte genau die Kaltschnäuzigkeit, die man braucht, um ganz vorne mitzuspielen.
Auch ein zwischenzeitlicher Zehn-Punkte-Rückstand warf die Magic nicht aus der Bahn. Stattdessen zog der Führende der Southeast Division sein gewohntes Inside-Out-Spiel auf, bei dem Howard (22 Punkte, 18 Rebounds) als Fixpunkt entweder selbst für die Punkte sorgt oder, falls er gedoppelt wird, die todsicheren Distanzschützen bedient.
James: "Das kann so frustrierend sein"
In der zweiten Hälfte übernahm Orlando die Führung und zog uneinholbar davon. Weniger abgezockt präsentierten sich die Cavs: LeBron James erzielte zwar 23 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists, aber erstens traf er nur 10 seiner 27 Wurfversuche, zweitens verbrachte er große Phasen des Spiels damit, sich bei den Schiedsrichtern über die angeblich zu harte Defense Orlandos zu beschweren.
"Das kann so frustrierend sein, wenn man permanent verprügelt wird, aber die Schiedsrichter nicht darauf achten", erklärte ein trauriger James nach dem Spiel.
Aber so sind Playoff-Spiele nunmal! Coach Mike Brown und Point Guard Mo Williams (12 Punkte, 4 von 15 aus dem Feld) schlossen sich dem Gejammer an: "Wenn jemand wie Lebron nur sechsmal an der Freiwurflinie steht, dann ist das schon traurig", so Brown.
Nelson gewinnt Point-Guard-Duell gegen Williams
Vielleicht lagen bei Williams auch einfach nur die Nerven blank, nachdem er trotz zuletzt starker Leistungen nicht zum Allstar-Game nach Phoenix eingeladen wurde.
Stattdessen ist Gegenüber Jameer Nelson (18) dabei. Nelson gewann das Duell der Aufbauspieler und bestätigte so seine Nominierung.
Orlandos dritter Allstar Rashard Lewis steuerte, genau wie der Türke Hedo Turkoglu, 19 Zähler bei. Während die Cavs also noch so gar nicht in Playoff-Laune sind, laufen die Magic schon im Januar heiß. Hoffentlich sind sie bis zum April nicht wieder abgekühlt.
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