Comeback der Woche: Fast einen Monat lang musste Orlando City ohne Spielmacher und Superstar Kaka auskommen, verlor aber dennoch keines der ersten drei Spiele und blieb im Rennen um die Spitze der Eastern Conference.
Gegen die Portland Timbers feierte der Brasilianer dann endlich sein Comeback für die "Lions" - und überzeugte auf ganzer Linie. Bereits im ersten Durchgang bereitete er die ersten beiden Treffer der Franchise aus Florida vor, nach Wiederanpfiff glänzte er selbst mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck.
Die Chance auf ein Doppelpack gab er dann freiwillig ab, als er seinen Platz als Stamm-Elfmeterschütze für Mitspieler Kevin Molino räumte, damit dieser seinen ersten Saisontreffer erzielen konnte. Nach dem 4:1 gegen den Vorjahres-Champ klettern die Lions an die Spitze der Eastern Conference und dürften mit ihrer wiedererstarkten Offensive zu den Favoriten im Osten zählen.
Fair-Play-Diskussion der Woche: Während in der Bundesliga über Hoffenheims späten Ausgleich gegen den 1.FC Köln diskutiert wird, hatte die MLS bereits am Freitag ihre eigene Fair-Play-Debatte.
Im Spiel der New York Red Bulls gegen die New England Revolution war RB-Verteidiger Kemar Lawrence ohne Fremdeinwirkung 30 Meter vor dem eigenen Tor zusammengesackt und hatte sich offensichtlich verletzt, die Revs spielten aber einfach weiter und nutzten den Platz in der Mitte, um durch Diego Fagundez den goldenen Treffer des Abends zu erzielen.
Die Red Bulls regten sich verständlicherweise auf, Keeper Luis Robles holte sich sogar Gelb ab. Einen Kaugummi-Wurf gab es dann aber am Ende nicht...
Fair-Play-Diskussion der Woche, Teil II: Zeigen die MLS-Referees zu viele Rote Karten? 16 Platzverweise sprachen die Unparteiischen an den ersten vier Spieltagen aus, nimmt man die nachträglichen Sperren der Liga hinzu, wurde in mindestens jedem zweiten Spiel ein Akteur gesperrt. Nachdem die neue härtere Linie der Schiedsrichter zu Saisonbeginn noch akzeptiert wurde, mischt sich langsam Unmut unter Spieler und Coaches.
Felipes Hinausstellung in Foxborough ist genauso fragwürdig, wie der Platzverweis für Vancouvers Matias Laba gegen L.A. Galaxy. "Ich verstehe ja, was die Liga damit erreichen will, aber im Moment sieht es so aus, als würden sie damit Tacklings und Grätschen aus dem Spiel verbannen", erklärte Whitecaps-Torhüter David Ousted nachdem 0:0 gegen Los Angeles.
Kurzeinsatz der Woche: Bleiben wir direkt bei den Roten Karten. Die sammelte auch Benoit Cheyrou für den Toronto FC, allerdings brauchte der Franzose für seinen Platzverweis gegen die Colorado Rapids nur knappe 13 Minuten, dann hatte er nach einer harten Grätsche und einem Ellbogencheck bereits zwei Gelbe Karten auf dem Konto und musste unter die Dusche. Die "Reds" spielten anschließend gut mit, musste in Unterzahl aber dennoch die zweite Niederlage in Folge hinnehmen.
Wrestling-Match der Woche: Gut, an Wrestlemania 32 kommt die MLS jetzt nicht heran, in Kansas City kam es im Duell zwischen Sporting K.C. und Real Salt Lake in der Nachspielzeit aber trotzdem zu einem sehenswürdigen zwischen Benny Feilhaber und Jeff Attinella. Der Ex-Hamburger Feilhaber hatte in der Nachspielzeit einen fragwürdigen Elfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer verwandelt und wollte die Kugel schnell zur Mittellinie tragen, RSL-Keeper Jeff Attinella hatte aber was dagegen. Es folgte ein furioses Duell im Tornetz...
Regelverstoß der Woche: Evan Bush gilt für die Montreal Impact eigentlich als ein sicherer Keeper, gegen die Seattle Sounders leistete er sich aber im ersten Durchgang einen kleinen Blackout. Einen Rückpass von Außenverteidiger Hassoun Camara nahm der Torhüter zunächst mit dem Fuß an, um dann unter Bedrängnis mehrerer Sounders-Spieler die Kugel seelenruhig aufzunehmen.
Seattle protestierte sofort, Andreas Ivanschitz schlug den indirekten Freistoß schnell von der linken Seite in die Strafraummitte. Gut für Bush, dass er schnell zurückgeeilt war und die Situation selbst bereinigte.
Sprayer der Woche: Brek Sheas Hammer gegen die Portland Timbers schaffte es nicht nur in jeden MLS-Wochenrückblick, neben Kaka war der US-Nationalspieler auch bester Akteur auf dem Platz und zeigte erneut seinen markanten Jubel, bei dem er sich die Hand vor den Mund hält.
Am Montag lüftete Shea schließlich das Geheimnis hinter dieser Geste. "Ich liebe Kunst und bin ein großer Fan von Alec Monopoly", erklärte er gegenüber "MLS.com". Monopoly ist ein bekannter Graffiti-Künstler, der früher noch illegal aktiv war und sich daher immer mit einer Hand vor seinem Mund fotografierte, um seine Identität zu verhüllen. Shea selbst besitzt ein eigenes Atelier und malt selbst in seiner Freizeit. Falls es mit dem Fußball mal nicht klappen sollte...
Trikot der Woche: Die MLS wird 20 - und alle Teams feiern ordentlich mit. Sporting Kansas City, 1995 noch als Kansas City Wiz gegründet, feiert den Geburtstag mit einem speziellen Aufwärmtrikot, dass an den alten Franchise-Namen erinnern soll. Hat irgendwie was von Karneval...
Blizzard der Woche: Chicago heißt nicht umsonst auch "Windy City", was Fans, Spieler und Coaches beim Duell der Chicago Fire und Philadelphia Union am Wochenende erlebten, war schon arg gewöhnungsbedürftig. Während im ersten Durchgang ein Schneesturm über den Toyota Park hinwegzog, herrschte Minuten später schon wieder strahlender Sonnenschein, bevor das Wetter wieder schlechter wurde.
Transfer der Woche: Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: Daher gehen wir nochmal zurück nach Orlando. Zwar verpflichteten die "Lions" nicht Ronaldinho, was die MLS am Freitag als Aprilscherz verkündete, dafür aber dessen Landsmann Julio Baptista, der Kaka zukünftig in der Offensive unterstützen soll. Der 34-Jährige, unter anderem schon bei Real Madrid und dem AS Rom unter Vertrag, spielte zuletzt bei Cruzeiro Belo Horizonte und soll den Aufwärtstrend von Orlando City weiter vorantreiben. Sorgt "La Bestia" auch in der MLS für Furore?"