"Mein Laufanzug wurde von Mal zu Mal nasser. Es reicht jetzt auch erst einmal", sagte Seidel: "Für den ersten Sturz konnte ich überhaupt nichts. Beim zweiten Mal bin ich überfragt. Ich hatte viel Schräglage, die Schiene ist einfach weggegangen."
Die zweite deutsche Starterin Bianca Walter schied auf ihrer Nebenstrecke als Fünfte ihres Vorlaufs aus. "Es hat Spaß gemacht. Am Ende wurde es schnell sehr hart in den Beinen. Ich werfe mir nichts vor", sagte die 1000-m-Spezialistin Walter.
Erster Sturz im Viertelfinale
Seidel hatte sich für das Halbfinale erst nach einem Drama mit positivem Ausgang qualifiziert. Im Viertelfinale stürzte sie nach einer Berührung mit der Amerikanerin Jessica Kooreman, durfte nach einer Juryentscheidung in der nächsten Runde aber antreten. "Sie ist mir so stark in die Schiene gelaufen, dass ich keine Chance mehr hatte", erklärte Seidel.
Nach dem Sturz rappelte sie sich schnell wieder auf, lief ins Ziel und wartete im Innenraum minutenlang auf die Entscheidung der Kampfrichter.
Seidel hielt sich lange gut
Im Halbfinale der längsten Einzelstrecke lief es für Seidel zunächst gut, lange hielt sie sich in der Spitzengruppe auf. In der zehnten von 14 Runden rutschte sie in einer Kurve aber ohne Fremdeinwirkung weg - das Aus war besiegelt. "Das gehört zum Sport leider dazu. Es ist schade, ich habe mich echt gut gefühlt. Ich hätte gerne mehr gezeigt", sagte Seidel.
Ein Debakel erlebte Mitfavoritin Shim Sukhee aus Südkorea. Ohne gegnerische Einwirkung stürzte die Ex-Weltmeisterin und Olympia-Zweite von Sotschi kurz nach dem Start in einer Kurve. Zum Entsetzen der Gastgeber schied die Medaillenkandidatin schon in der ersten Runde aus.