Olympia 2018: Aufholjagd! Savchenko/Massot holen sensationell Gold im Paarlauf

SID
Savchenko/Massot holen sensationell Gold im Paarlauf
© getty

Mit der Kür ihres Lebens sind Aljona Savchenko und Bruno Massot in Pyeongchang doch noch zum ersehnten Olympiagold gelaufen. Erschöpft, mit Tränen in den Augen und überglücklich sank das Oberstdorfer Paar nach einer Rekord-Kür auf das Eis, zu den applaudierenden Fans gehörte auch Katarina Witt.

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Nahezu alle Elemente gelangen den Schützlingen von Trainer Alexander König perfekt, auch beim Coach wurden die Augen feucht, am Ende stand ein inoffizieller Punkte-Weltrekord von 159,31. Vergessen war der Patzer des gebürtigen Franzosen Massot im Kurzprogramm, als er den Salchow nur doppelt gesprungen war.

Vom vierten Platz schoben sich die Vize-Weltmeister zur Musik der Natur-Doku "Die Welt von oben" noch auf den Goldrang vor. Für Deutschland ist dieser Paarlauf-Olympiasieg der erste seit 66 Jahren, seinerzeit hatten Ria Baran und Paul Falk in Oslo triumphiert.

"Von Platz vier zu Gold, das ist unglaublich"

"Das ist der Moment meines Lebens, es ist eine unglaubliche Geschichte", sagte die überglückliche Savchenko, die zuvor minutenlang vor Glück geweint und geschluchzt hatte. Unter anderem war sie IOC-Präsident Thomas Bach um den Hals gefallen.

"Gestern war ein harter Tag nach dem Fehler. Von Platz vier zu Gold, das ist unglaublich", meinte Massot. Eiskunstlauf-Ikone Witt, Olympiasiegerin von Sarajevo 1984 und Calgary 1988, sprach von einer "Kür von unheimlicher Brillanz".

Für Savchenko (34) erfüllte sich damit ein ganz besonderer Traum. Im fünften Anlauf steht die gebürtige Ukrainerin zum ersten Mal bei Olympia ganz oben auf dem Siegertreppchen. Mit ihrem früheren Partner Robin Szolkowy hatte die fünfmalige Weltmeisterin zweimal Bronze geholt.

Diesmal ging die Silbermedaille an die nach dem Kurzprogramm führenden Weltmeister Sui Wenjing und Han Cong, die beiden Chinesen leisteten sich in der Kür zwei Patzer und lagen knapp hinter den Vize-Weltmeistern. Rang drei sicherten sich die Kanadier Meagan Duhamel und Eric Radford.

Hocke/Blommaert auf dem 16. Platz

Einer langen und kräftezehrenden Saison mussten Annika Hocke und Ruben Blommaert Tribut zollen. Die DM-Dritten hatten sich mit einem sehenswerten Kurzprogramm für die Kürentscheidung qualifiziert, dort aber blieben sie auf dem 16. und letzten Platz hängen.

"Wir nehmen aber viel Motivation für die Zukunft mit. Und wir wissen jetzt noch besser, woran wir in den nächsten Jahren arbeiten müssen", sagte die 17-Jährige Berlinerin, ihr acht Jahre ältere Partner ergänzte: "Unser großer Erfolg war das Kurzprogramm. Das gibt uns viel Motivation."

Die etwas verunglückte Kür nahm Trainer Knut Schubert seinen Schützlingen nicht übel: "Unter dem Strich war es eine große Leistung, sich nach nur einem gemeinsamen Trainingsjahr für die Kürentscheidung zu qualifizieren."

Auch die vielbeachteten Nordkoreaner Ryom Tae Ok und Kim Ju Sik konnten ihre Kurzkürleistung nicht ganz wiederholen. Trotz erneuter vielstimmiger Anfeuerung der Cheerleader-Truppe aus ihrer Heimat fiel das Duo von Rang elf auf Rang 13 zurück.

Die olympischen Eiskunstlauf-Wettbewerbe werden am Freitag (10.00 Uhr/02.00 Uhr) mit dem Kurzprogramm der Herren fortgesetzt. Für die Deutsche Eislauf-Union geht dabei der deutsche Meister Paul Fentz aus Berlin auf das Eis.

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