Wie das russische Olympia-Komitee ROC am Dienstag mitteilte, wurden neben diesem Trio auch die Paarlauf-Olympiazweite Xenia Stolbowa und Eistänzer Iwan Bukin von der Kandidatenliste für einen Start unter neutraler Flagge gestrichen, weil sie in den Skandal um das Staatsdoping verwickelt gewesen seien.
Die Entscheidung des vom IOC eingesetzten "Invitation Review Panel", das bestimmt, welche Sportler für einen Start infrage kommen, stieß beim ROC naturgemäß auf Unverständnis. Die genannten Sportler, sagte ROC-Vizepräsident Stanislaw Posdnijakow, seien "niemals in irgendeinen Dopingskandal verwickelt" gewesen und hätten "in ihrer Karriere durch zahlreiche Dopingtests bewiesen, dass sie saubere Sportler" seien.
Keine Zeit für Einspruch - ROC trotzdem uneinsichtig
Der Funktionär kündigte an, dem IOC eine Anfrage zu senden, um "die spezifischen Gründe zu erhalten, warum Kapitäne einiger Sportarten nicht auf der Liste der potenziellen Olympia-Starter stehen." Das ROC erkannte die Entscheidung nicht als final ein, obwohl Ahns Anwalt bereits äußerte, dass für einen Einspruch die Zeit bis zum Olympia-Start zu kurz sei.
Valerie Fourneyron, Vorsitzende des Review Panels, teilte in einem IOC-Statement mit: "Bei der Zusammenstellung der Liste war es das Ziel, dass es bezüglich der aufgeführten Sportler nicht die geringsten Zweifel an ihrer Sauberkeit gibt." Eine Nichtberücksichtigung würde jedoch nicht automatisch bedeuten, dass ein Sportler gedopt sei.
Während bei Russlands Skijägern in Schipulin (30) der mit Abstand beste Athlet wegfällt, platzt für Ahn (32) der Traum vom Start im Geburtsland. Der in Seoul geborene Ahn hatte 2011 die russische Staatsbürgerschaft erhalten und gewann bei den Winterspielen 2014 in Sotschi dreimal Gold und einmal Bronze. Gleiches war ihm acht Jahre zuvor unter südkoreanischer Flagge unter seinem Geburtsnamen Ahn Hyun-Soo in Turin gelungen.
Anfang Dezember hatte das IOC das ROC wegen systematischen Dopings von den Winterspielen ausgeschlossen, sauberen russischen Sportlern unter bestimmten Bedingungen aber einen Start unter olympischer Flagge und Hymne in Aussicht gestellt.