Hallo zusammen,
Wir sind nun endlich im olympischen Jahr. Mit guten Freunden habe ich das alte Jahr ausklingen lassen, was mittlerweile für mich schon eine kleine Tradition ist. Wir kochen alle zusammen und sitzen gemütlich beieinander, das alte Jahr lassen wir Revue passieren und schauen voller Erwartung auf das, was im Neuen Jahr kommen mag. Diesmal waren natürlich die olympischen Spiele das Thema der Zukunft, alles verbunden mit den besten Wünschen für Gesundheit und den sportlichen Erfolg.
Damit der sportliche Erfolg sich einstellen möge, war am Neujahrstag wieder Training angesetzt, zunächst in Oberwiesenthal. Ab 2. Januar waren wir dann auf einem Lehrgang in Predazzo/Italien, um am Springen weiter zu feilen. Hierfür hatten wir bewusst den Weltcup in Russland ausfallen lassen.
Zum einen wollten wir in der engeren zeitlichen Vorbereitung auf Sotchi den Reisestress minimieren, aus dem heraus auch oft Krankheiten stehen, zum anderen wollten wir einfach die Chance nutzen, in Ruhe und jenseits der Wettkämpfe nochmals an grundlegenden Sachen zu arbeiten.
Wir waren damit auch in guter Gesellschaft: kein Sportler aus den Top Ten war in Russland am Start, alle Top-Favoriten auf olympisches Edelmetall haben Sotchi und die Vorbereitung auf die dortigen Wettkämpfe fest im Blick.
Mentale Fitness zählt
Erst nächste Woche steigen wir wieder in den Weltcup in Chaux Neuve/Frankreich ein, um zu sehen, ob die Feinkorrekturen Früchte tragen. Ja, es wird allmählich ernst im olympischen Jahr. Ich habe bisher sehr konzentriert gearbeitet und immer wieder darauf geachtet, auch regenerative Freiräume zu nutzen.
Unser Sport, insbesondere das Skispringen, erfordert eine hohe mentale Fitness - man muss im Geist, frisch bleiben, damit man sich in den entscheidenden Momenten auf den Punkt konzentrieren kann - und das Springen ist bekanntlich die Grundlage für das Ganze.
In der Sache selbst haben wir in Predazzo gut gearbeitet - die Saison hat bisher ja gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Trotzdem darf man sich nicht ausruhen und in Sicherheit wiegen, sondern stets versuchen, Dinge zu optimieren. Die Gesundheit spielt ebenso eine große Rolle, wir achten pedantisch darauf, nicht erkältungskrank zu werden.
Die Wettkämpfe vor Sotchi werden eine große Bedeutung haben für das Selbstbewusstsein, mit dem wir zu den Spielen anreisen. Wir werden es konzentriert angehen.
Herzlichst
Eric
Eric Frenzel, geboren am 21. November 1988 in Annaberg-Buchholz, gehört zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen für die Winterspiele 2014 in Sotschi. Frenzel wurde 2011 und 2013 Einzel-Weltmeister und gewann in der Saison 2012/13 den Gesamtweltcup. Auf seinem Konto stehen bislang 9 Einzelsiege im Weltcup. Mehr Informationen über Eric Frenzel gibt es unter www.eric-frenzel.com