"Wir sind gegen jede Art von Boykotten", sagte Bach vor Vertretern der 193 UN-Mitgliedstaaten: "Boykotte sind ein grundlegender Widerspruch zum Geist des Sports. Sie nehmen dem Sport die Möglichkeit, um für Frieden, gegenseitiges Verständnis und Solidarität zu arbeiten."
Das nationale Anti-Homosexuellen-Gesetz des nächsten Olympia-Gastgebers Russland erwähnte Bach nicht explizit, er geißelte es jedoch indirekt, indem er energisch gegen Diskrimierung eintrat.
Sport keine rechtsfreie Zone
Unter dem Motto "Die Prinzipien des Sports sind auch die Prinzipien der UN" warb der deutsche IOC-Boss vor allem dafür, gemeinsam für den Frieden in der Welt zu arbeiten. Zudem hob er erneut die Wichtigkeit der Autonominie des Sports hervor.
Der Sport habe es im Gegensatz zur Politik bereits geschafft, weltweit einheitliche Regeln und Ethik einzuführen und nach ihnen zu leben, betonte der frühere Weltklassefechter. Um diese zu gewährleisten, brauche der Sport die Autonomie.
"Das heißt nicht, dass der Sport rechtsfreie Zone ist", versicherte der 59-Jährige: "Und der Sport ist auch nicht unpolitisch. Er lässt politische Dinge immer einfließen. Wir gehen respektvoll mit unserer Autonomie um."