Vervoort leidet an einer unheilbaren degenerativen Muskelerkrankung. Am Samstag holte die Leichtathletin in Rio im Rollstuhl-Rennen über 400 m die Silbermedaille.
In London 2012 hatte die dreimalige Weltmeisterin bereits Gold über die 100 m und Silber über 200 m gewonnen.
Nach Rio will Vervoort ihre sportliche Karriere beenden. Dies bestätigte sie noch einmal im Gespräch mit der BBC. Nachdem sie vor den Paralympics in einem Interview erklärt hatte, dass der Sport "mein einziger Grund zu leben ist", waren Spekulationen aufgekommen, sie wolle danach Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Die erforderlichen Papiere hat Vervoort bereits seit 2008. Diese Tatsache gebe ihr ein "Stück Ruhe. So weiß ich, wenn es für mich genug ist, dann habe ich die Papiere."
Über ihre täglichen Schmerzen berichtete die Belgierin zuletzt sehr bewegend. "Alle sehen mich lachen, aber niemand sieht die dunkle Seite", sagte sie der französischen Zeitung Le Parisien: "Ich leide sehr, manchmal schlafe ich nur zehn Minuten." Sie sei schon mehrmals nachts in Ohnmacht gefallen, ihr Hund habe ihr schließlich das Gesicht geleckt, bis sie wieder erwachte.