"In Sachen Edelmetall muss sich noch etwas entwickeln, da sind wir hinter London zurück", sagte Quade am Morgen (Ortszeit) des sechsten Wettkampftages.
"Das geht aber auch anderen Nationen so", meinte Quade weiter mit Blick auf die alles überragenden Chinesen: "Die könnten jetzt aufhören und würden trotzdem den Medaillenspiegel gewinnen. Wir sind bei denen Nationen dabei, die sich um Platz fünf bis zwölf balgen."
Was Deutschland zu einer starken Ausbeute fehlen, seien "überragende Schwimmer", sagte Quade: "Das haben wir auch schon beim letzten Mal bemängelt. Bisher haben wir dort nur eine Silbermedaille gewonnen. In der Leichtathletik, im Radsport und im Schwimmen werden nunmal 75 Prozent aller Entscheidungen getroffen. Wenn man im Medaillenspiegel vorne mitspielen will, muss man in diesen drei Sportarten mitspielen." Bei Olympia waren die deutschen Schwimmer sogar komplett ohne Medaille geblieben.
"Wir sind noch nicht fertig"
Die deutschen Para-Leichtathleten haben in Rio durchaus geliefert. Bis Dienstagmittag hatten sie vier von fünf deutschen Goldmedaillen gewonnen. Im Radsport "hoffen wir auf die noch beginnenden Straßenwettkämpfe, weil dort die ganze Truppe oben mitspielt", sagte Quade. Auf der Bahn habe man schon zwei Medaillen gewonnen, "die so nicht erwartet worden waren".
Lobend erwähnte Quade die Tischtennisspieler mit drei Finalteilnahmen im Einzel: "Das war so nicht zu erwarten, weil dort ein brutaler Wettkampf herrscht." Gut sei auch die Ausgeglichenheit des Teams. "Wir haben in sieben Sportarten Medaillenerfolge gehabt, das unterscheidet uns von anderen", erklärt er: "Es gibt viel kleinere Nationen, die sich auf eine Sportart konzentrieren. Und welche dominieren, jetzt muss ich vorsichtig sein, bei denen vielleicht nicht so gut kontrolliert werden kann."
Schließlich gab Quade die Parole aus: "Wir sind noch nicht fertig."