Für die 28 Jahre alte Berlinerin könnte es das letzte Rennen ihrer Karriere gewesen sein. Eine Entscheidung über die sportliche Zukunft will Steffen nach einem gemeinsamen Ostsee-Urlaub mit ihrem Freund Paul Biedermann treffen.
Vier Jahre nach ihrem Doppel-Coup blieb der Traum vom erneuten Edelmetall für Steffen in London unerfüllt. In 24,46 Sekunden lag sie hauchdünn hinter der drittplatzierten Niederländerin Marleen Veldhuis. Wie schon über die doppelte Distanz trat Ranomi Kromowidjojo auch im Sprint die Nachfolge von Steffen an. In 24,05 Sekunden verwies die Niederländerin die Weißrussin Alexandra Herasimenia auf Platz zwei.
Kein Blick zurück
Als Erste kletterte Steffen nach dem Finale aus dem Becken. Ging zu Kromowidjojo und gratulierte ihrer Nachfolgerin. Dann verließ Steffen die Halle - ohne sich noch einmal umzudrehen.
Immerhin hatte sie sich noch einmal gesteigert und überhaupt den Endlauf erreicht. Zuvor war sie mit der Staffel über 4 x 100 Meter Freistil und Lagen jeweils auf Platz neun im Vorlauf gescheitert sowie im Einzelrennen über 100 Meter Freistil im Halbfinale.
Die Spitze des Deutschen Schwimm-Verbandes mit Präsidentin Christa Thiel und Leistungssportdirektor Lutz Buschkow wird sich am Sonntag auf einer Pressekonferenz im Deutschen Haus zur Misere in London äußern. Erstmals seit 1932 in Los Angeles hat der DSV vor der abschließenden Lagenstaffel der Männer am späten Samstagabend keine Medaille zu verzeichnen.