Christian Kukuk mit Checker, Richard Vogel mit United Touch und Philipp Weishaupt mit Zineday brachen nach einem furiosen Auftakt und einer fehlerlosen Quali im Finale ein, zwei Abwürfe von Kukuk und Vogel beendeten früh alle Träume. Sie verfehlten damit das Minimalziel, das sie sich vor den Spielen gesetzt hatten.
"Im Moment überwiegt die Enttäuschung", sagte der sichtlich frustrierte Otto Becker: "Zwei Flüchtigkeitsfehler, es hat nicht gereicht, die anderen waren besser." Da wolle er auch "gar nicht drumrum reden". Auch Vogel war konsterniert. "Wenn man hier für Deutschland an den Start geht, ist die Erwartungshaltung, dass wir eine Medaille mit nach Hause bringen", hatte er nach dem ersten Platz in der Qualifikation gesagt: "Das sind wir glaube ich Deutschland schuldig. So fühlt es sich für uns jedenfalls an."
Entsprechend groß fiel die Enttäuschung aus. Christian Kukuk und sein Checker rissen am vorletzten Hindernis beim Einsprung, Richard Vogel und United Touch beim Aussprung. "Am Ende", sagte Vogel, "wäre es Christians und mein Job gewesen, uns in eine gute Ausgangslage zu bringen."
Besser machte es Philipp Weishaupt, mit dem erst zehnjährigen Zineday blieb er fehlerfrei, konnte den Medaillentraum aber nicht mehr im Alleingang retten. Hinter den Briten, die bereits in der Vielseitigkeit Teamgold geholt hatten, belegten die USA und Gastgeber Frankreich vor den Augen von Präsident Emanuel Macron die Plätze zwei und drei.
Deutschland war im Streben nach einer Medaille nach der fehlerlosen Qualifikation am Vortag plötzlich Favorit, selbst der neunte Olympiasieg einer deutschen Spring-Equipe schien realistisch. Doch schon Kukuk als Startreiter patzte, und Vogel tat es ihm gleich. "So eine Scheiße, das kann doch wohl nicht wahr sein", rief Kukuk und schlug sich wütend mit der Hand auf den Oberschenkel.
Immer wieder hatte Jungstar Vogel bei seiner Olympia-Premiere das Selbstvertrauen und die hohe Konzentration im Team hervorgehoben. Die ernüchternde Bilanz von nur einer deutschen Medaille bei den letzten vier Spielen konnten er und seine Mitstreiter dennoch nicht aufhellen.
Die letzte Chance folgt in Einzel-Finale am Dienstag, dort können sich alle drei Deutschen Chancen ausrechnen. Der Showdown hat es in sich, dabei gilt es vor allem, Schwedens Weltmeister Henrik von Eckermann und seinen King Edward zu bezwingen. "Unsere drei Jungs sind Profis", sagte Becker: "Die wissen schon, worauf es ankommt." Und sie lassen dann hoffentlich auch alle Stangen liegen.