"Ich habe mich entschieden, die Hatikva auf dem Podium zu singen, weil Israel mein Land ist und ich stolz bin, Israeli zu sein", sagte Flicker dem israelischen TV-Sender Channel 2: "Die Hymne des Weltverbandes, die gespielt wurde, war nur ein Hintergrundgeräusch. Die ganze Welt weiß, dass wir aus Israel sind und wen wir repräsentieren."
Der Weltverband selbst führte Israels Sportler in seiner Ergebnis-Übersicht nicht unter ihrem gewohnten Länderkürzel "ISR" sondern unter dem Verbandskürzel "IJF" - dies geschieht sonst nur bei staatenlosen Athleten sowie bei international nicht anerkannten Verbänden.
Aktion mit Ansage
Die Veranstalter des Grand Slams in Abu Dhabi haben das jedoch mit Ansage getan. Die israelischen Sportler, die trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten zu dem Großereignis in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gereist waren, hatten schon vorher gewusst, dass sie ohne Landessymbole auf ihrem Anzug antreten müssen. Es war auch klar gemacht worden, dass bei Siegerehrungen weder die israelische Flagge noch die Hymne gespielt werde. Die VAE unterhalten keine diplomatischen Beziehungen zu Israel.
Die Veranstalter hatten ihr Vorgehen schon vor Beginn der Wettkämpfe angekündigt und unter anderem auch verlangt, dass die Israelis ohne nationale Symbole auf ihrer Kleidung antreten müssten. Der israelische Sportminister Miri Regev reagierte daraufhin mit einem Brief an Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und forderte die Gleichbehandlung aller Teilnehmer.
Die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel pflegen keine diplomatischen Beziehungen. Die Teilnahme israelischer Athleten ruft bei Wettkämpfen in arabischen Staaten immer wieder ablehnende Reaktion hervor.