Ein Start in Tokio (ab 23. Juli) sei zwar "der Plan, das steht in meinem Kalender", sagte die Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016: "Aber ich werde mich trotzdem mit meinem Team hinsetzten und besprechen, wie die nächsten Wochen aussehen und wie wir das weiter planen."
Durch den Titelgewinn in Bad Homburg und den Einzug in ihr viertes Wimbledon-Halbfinale hat Kerber aus den vergangenen drei Wochen elf Matches in den Knochen.
"Ich habe sehr viel gespielt und mein Körper merkt das natürlich auch", sagte sie nach dem 3:6, 6:7 (3:7) gegen die Weltranglistenerste Ashleigh Barty: "Ich werde auf jeden Fall ein paar Tage Pause für mich nehmen, und die werde ich auch brauchen."
Kerber machte aber auch deutlich, welch hohen Stellenwert Olympische Spiele für sie besitzen. "Olympia ist für mich immer etwas ganz Besonderes. Jeder Athlet versucht, das Beste für sein Land herauszuholen", sagte die 33-Jährige und sprach von einem "unbeschreiblichen Gefühl", das sie vor fünf Jahren schon erlebt habe: "Das war auf jeden Fall auch ein Highlight meiner Karriere."
Kyrgios sagt Olympia-Teilnahme ab
Australiens Tennisstar Nick Kyrgios sagte seine Teilnahme dagegen ab. Das am Donnerstag verhängte Zuschauerverbot sei bei seiner Entscheidung ein wichtiger Faktor, sagte der Australier am Freitag. Zuletzt hatte Kyrgios, der sich in der vergangenen Woche während des Wimbledon-Turniers verletzt hatte, bereits Zweifel geäußert.
"Der Gedanke, vor leeren Stadien zu spielen, passt einfach nicht zu mir. Das hat er nie", schrieb er in den sozialen Medien: "Ich möchte einem gesunden australischen Athleten, der bereit ist, das Land zu repräsentieren, die Gelegenheit nicht nehmen."
Bei den Männern werden in Tokio unter anderem auch Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal (Spanien), US-Open-Sieger Dominic Thiem (Österreich) und der Weltranglisten-Zwölfte Denis Shapovalov (Kanada) fehlen.
Bei den Frauen haben bereits die Weltranglisten-Dritte Simona Halep (Rumänien) und die 23-malige Grand-Slam-Gewinnerin Serena Williams (USA) ihren Verzicht verkündet.