Bach adressiert IOC-Imageproblem

SID
IOC-Präsident Thomas Bach weilt zurzeit bei der Tisch-Tennis Weltmeisterschaft
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IOC-Präsident Thomas Bach sieht die Ursache für ein Imageproblem seiner Organisation in einem globalen gesellschaftlichen Phänomen.

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"Allgemeine Tatsache ist, dass in unserer Welt großen Organisationen und Einheiten, von den Medien angefangen über die Politik bis hin zum Sport, mit großem Misstrauen begegnet wird von weiten Teilen der Bevölkerung. Dem haben wir uns alle zu stellen", sagte Bach während eines Besuchs der Tischtennis-WM in Düsseldorf auf eine Frage zu den jüngsten Äußerungen von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere.

De Maizière hatte ein spezifisches Imageproblem der großen Sportverbände wie FIFA und IOC angedeutet. Konkret wollte Bach die Äußerungen nicht kommentieren. Der oberste Olympier begrüßte dagegen den jüngsten Vorschlag de Maizières zu einer Grundsatzdebatte in Deutschland über sportliche Großereignisse und über den Weg zu einer möglichen neuen Olympiabewerbung.

"Wenn hier Überlegungen im Gange sind, die zeigen, welch positive Wirkung eine Olympiabewerbung und Olympische Spiele für ein Land haben können im Sport und für die Gesellschaft, begleite ich das mit großer Sympathie", sagte Bach: "Und wenn dann die Bundesregierung auch liefert und das Ihre dazu tut, dann kann man das nur begrüßen."

Bach kritisiert aktuelle Vergabepraxis

Einer Frage nach einem Bericht des Wall Street Journal, demzufolge das Internationale Olympische Komitee eine Vergabe der Sommerspiele 2024 an Paris bevorzuge, wich Bach aus. "Das ist das gute Recht des Wall Street Journal, sich über Dinge Gedanken zu machen, die noch nicht entscheidungsreif sind", sagte Bach.

Das IOC erwägt auf Bachs Bestreben hin eine Doppelvergabe der Olympischen Spiele 2024 und 2028. Die beiden übrigen Bewerber Los Angeles und Paris bevorzugen beide eine Austragung der Spiele 2024. Bach hatte die Diskussion über eine Doppelvergabe initiiert mit der Aussage, die derzeitige Vergabepraxis produziere "zu viele Verlierer". Bachs Vizepräsidenten erstellen gerade ein Gutachten zu einer möglichen Doppelvergabe, über das die IOC-Exekutive am 9. Juni am Stammsitz in Lausanne berät.

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