Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag bekannt gab, wurden beim Nachtest ihrer Dopingproben Spuren des Anabolikums Turinabol festgestellt. Die IOC-Disziplinarkommission disqualifizierte die heute 34-jährige Russin im Nachhinein von den Olympischen Spielen 2008.
Tschitscherowa hatte hinter der Belgierin Tia Hellebaut und der Kroatin Blanka Vlasic (beide 2,05 m) mit 2,03 m den dritten Platz belegt. Auf Rang vier war ihre Landsfrau Jelena Slessarenko (2,01) gelandet. Das Steroid Turinabol war wichtiger Bestandteil des DDR-Staatsdopings in den 70er und 80er Jahren. Es war bereits in den 60er Jahren in Jena entwickelt worden. Die DDR-Dopingopfer hatten den Hersteller Jenapharm verklagt und von dem mittlerweile zum Bayer-Konzern gehörenden Unternehmen vor zehn Jahren eine Entschädigung erhalten.
2012 in London gewann Tschitscherowa mit 2,05 m Olympia-Gold. Schon vor drei Wochen war der Russin Maria Abakumowa, ebenfalls wegen einem positiven Nachtest auf Turinabol, Olympia-Silber von 2008 im Speerwurf aberkannt worden. Die frühere Weltmeisterin Christina Obergföll rückte nachträglich auf Platz zwei vor.