Bürgerbefragung zur Kandidatur

SID
Virginia Raggi ist die erste weibliche Bürgermeisterin von Rom
© getty

Hinter Roms Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 steht nach der Wahl von Virginia Raggi zur neuen Bürgermeisterin der italienischen Hauptstadt wieder ein Fragezeichen.

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Die erste Frau an der Spitze der "Ewigen Stadt" bekräftigte nach dem klaren Sieg ihrer europakritischen Fünf-Sterne-Protestpartei bei der Stichwahl am Sonntag ihre Absicht, entgegen der bisherigen Linie der Landesregierung eine Bürgerbefragung zur Kandidatur für die Sommerspiele in acht Jahren durchführen zu lassen.

Rom bildet mit Paris, Budapest und Los Angeles das Kandidaten-Quartett für 2024. Die Bewerber müssen zu den Stichtagen 7. Oktober 2016 und 3. Februar 2017 aussagekräftige Unterlagen zu ihren jeweiligen Konzepten beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einreichen. Die Spiele 2024 werden im Rahmen der IOC-Session am 13. September 2017 in Lima vergeben. Hamburg hatte seine Kandidatur Ende 2015 nach der Ablehnung der Olympia-Pläne durch ein Referendum zurückgezogen.

In Raggis Wahlkampf war der Widerstand gegen Sommerspiele in der Olympiastadt von 1960 ein Schwerpunktthema. Die 37 Jahre alte Anwältin bezeichnete die Pläne für das 6,4-Milliarden-Projekt am Tiber angesichts der enormen Verschuldung der Hauptstadt in nicht annähernd bekannter Höhe als "kriminell, wenn Rom unter Verkehr und Schlaglöchern zusammenbricht".

Italiens Parlament hatte erst zu Jahresbeginn einen Antrag der Opposition auf die Durchführung einer Bürgerbefragung zu Roms Olympia-Kandidatur abgelehnt. Ministerpräsident Matteo Renzi gehört zu Befürwortern von Sommerspielen in der italienischen Hauptstadt.

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