Hörmann: Athleten sollen "auf die Barrikaden"

SID
Alfons Hörmann begrüßt den Anti-Doping-Kampf
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DOSB-Präsident Alfons Hörmann begrüßt es ausdrücklich, wenn Sportler im Kampf gegen Doping den Druck auf zögerlich agierende Verbände erhöhen. Er sehe es als "wertvoll und wichtig" an, "dass die Athleten mehr und mehr, wie es so schön heißt, auf die Barrikaden gehen", sagte Hörmann in einem Eurosport-Interview in der Sendung "Wintersport Extra".

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"Man sieht, was derzeit im Bereich des Biathlons läuft. Die Athleten solidarisieren sich und fordern Fairplay ein. Das ist ein klarer Arbeitsauftrag für all diejenigen, die in der Verantwortung stehen", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes: "Dieser Konstellation und dieser Aufforderung haben wir uns alle zu stellen."

Es sei das gute Recht von Athletinnen und Athleten, dass sie ihrer Meinung Ausdruck verleihen, meinte Hörmann mit Blick auf den französischen Spitzen-Biathleten Martin Fourcade, der zuletzt den Druck auf den Weltverband IBU unter anderem mit einer Boykottdrohung erhöht hatte.

"Wenn es im Einzelfall nicht in der Schnelligkeit oder Professionalität bearbeitet wird, dann ist es durchaus auch mal ein probates Mittel, ungewöhnliche Aktionen zu fordern, wobei ich persönlich ein Gegner genereller Boykotte bin", sagte Hörmann. Es könne "manchmal ein wichtiges und richtiges Signal sein, um aufzuzeigen: jetzt handelt mal, so kann es nicht weitergehen."

Mit Sorge blickt Hörmann auf die Aufarbeitung der Russland-Frage und der beiden Berichte des WADA-Sonderermittlers Richard McLaren. Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in einem Jahr in Pyeongchang mahnt er zur Eile.

"Man darf sich nichts vormachen: zwölf Monate für eine solche Klärung sind relativ knapp. Aber ich habe mehrfach gesagt, dass jetzt zügig gearbeitet werden muss. Ansonsten wird Pyeongchang ein zweites Rio. Das darf nicht passieren."

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