Der jüngste Bericht des von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) beauftragten Sonderermittlers Richard McLaren hatte ergeben, dass über 1000 russische Athleten von der systematischen Doping-Vertuschung ihres Landes profitiert haben sollen, darunter auch Langläufer. Der Internationale Skiverband FIS hat inzwischen eigene Untersuchungen eingeleitet, die Wälbe ausdrücklich begrüßte.
Allerdings betonte sie, dass die von McLaren ermittelten Vertuschungen auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi vom ehemaligen Chef des Moskauer Anti-Dopinglabors, Grigori Rodschenkow, angeleitet worden seien. "Wenn es derartige Manipulationen gegeben haben sollte, dann ist er dafür verantwortlich. Weder ich noch die Athleten haben ihn darum gebeten, das zu tun", sagte Wälbe. Rodschenkow gilt in Russland als Verräter, ein Kommentator verglich ihn im Sport Express mit Deserteuren aus der Roten Arme im 2. Weltkrieg.
Wälbe (48) rechnet dessen ungeachtet damit, dass die FIS den Russen das für März geplante Weltcup-Finale der Langläufer im westsibirischen Tjumen entziehen wird. "Aber wir sollten daraus keine Tragödie machen", sagte sie. Wichtiger sei es, nun dafür zu sorgen, dass alle russischen Athleten 2018 an den Winterspielen in Pyeongchang/Südkorea teilnehmen dürften.