Der 26-Jährige aus Erfurt, im Team und auf den Einzelstrecken im Weltcup zuvor insgesamt siebenmal Dritter, belegte am Freitag in 6:22,09 Minuten den zweiten Platz und musste sich nur dem Neuseeländer Peter Michael (6:21,58) geschlagen geben.
Der zuletzt von einer Krankheit geschwächte Beckert erzielte damit sein bislang bestes Weltcup-Ergebnis. Der zweite deutsche Starter Moritz Geisreiter (Inzell) wurde in 6:25,83 Minuten Fünfter. "Das war ein sehr guter Lauf, vor allem nach meiner Erkältung, die sich bis Ende letzter Woche gezogen hat. Ich habe meine Chance auf jeden Fall genutzt", sagte Beckert dem SID.
Beckert brachte ein äußerst konstantes Rennen auf das Eis im nur mäßig besuchten Alau-Sportpalast in der kasachischen Metropole, im Gegensatz zu seinen Konkurrenten lief er stets Rundenzeiten unter 31 Sekunden. "Technisch lief alles sehr gut heute", so Beckert, der allerdings auch vom Fehlen der niederländischen Superstars um Weltmeister Sven Kramer und den Olympiadritten Jorrit Bergsma profitierte.
Sechs der zehn besten Läufer nicht am Start
Von den besten zehn Läufern des vorherigen Weltcups in Nagano gingen allein sechs Athleten in Astana über die kürzere Langstrecke nicht an den Start. In der B-Gruppe waren zudem die Niederländer Jan Blokhuijsen (6:19,31) und Evert Hoolwerf (6:19,40) schneller als Beckert und der siegreiche Michael. Dennoch war auch das Starterfeld am Freitag gespickt mit Top-Läufern wie dem WM-Dritten Sverre Lunde Pedersen (Norwegen) oder 10.000-m-Weltrekordler Ted-Jan Bloemen (Kanada). "Ich war und bin in einer sehr guten Form. Es ist umso schöner, dass es jetzt mit Silber geklappt hat", sagte Beckert.
Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein und Bente Kraus (beide Berlin) waren zuvor am Podium vorbeigelaufen. Die 44-jährige Pechstein beendete das Rennen über 3000 m in 4:06,50 Minuten auf dem sechsten Platz und war damit knapp schneller als Kraus, die in 4:06,74 Minuten Neunte wurde.
Der Sieg ging an Weltmeisterin Martina Sablikova aus Tschechien, die in Bahnrekord von 4:02,90 Minuten die Russin Anna Jurakowa (4:03,84) und Miho Takagi aus Japan (4:05,68) auf die Plätze verwies.
Dannhauer feiert Comeback
Vancouver-Team-Olympiasiegerin Stephanie Beckert (Erfurt) zeigte bei ihrem ersten Saisoneinsatz im Weltcup eine passable Leistung und wurde in 4:09,95 Minuten Dritte der B-Gruppe.
Über 500 m der Frauen feierte Judith Dannhauer (ehemals Hesse) nach ihrer Babypause ihr Weltcup-Comeback. In der B-Gruppe wurde die Erfurterin in 39,22 Sekunden Vierte.