Oberstdorf-Sieger Freund, der vor seinem dritten Platz an Neujahr in Garmisch noch auf einen Qualifikationsstart verzichtet hatte, zeigte am Samstagnachmittag vor rund 10.000 Zuschauern, darunter gut ein Viertel deutsche Fans, einen durchwachsenen Sprung auf der von ihm nicht allzu geliebten Schanze. Auf der Olympia-Anlage von 1976 ist Freund noch nie auf das Podest gesprungen. Der slowenische Gesamtweltcup-Führende Prevc, Sieger von Garmisch, geht mit 8,6 Punkten Vorsprung auf Freund in die zweite Tournee-Hälfte.
"Mir ging es mehr um die Landung als um den Sprung selbst. Das ist ja hier mit dem Gegenhang ein wenig schwierig. Von daher ist es okay", sagte Freund.
Hayböck, der bei schlechteren Bedingungen 127,0 m (128,1 Punkte) sprang, wird somit am Sonntag im K.o.-Duell der ersten Runde gegen Prevc springen. Dessen kleiner Bruder Domen war in der Qualifikation mit 126,0 m (127,1) Zweiter. Der Norweger Kenneth Gangnes, hinter Peter Prevc und Freund Tournee-Dritter, kam nur auf Platz 13 (116,2).
Neben Freund sind am Sonntag auch sämtliche sechs weiteren deutschen Starter im Wettkampf vertreten. Der wie Freund vorqualifizierte Richard Freitag (Aue), der im Vorjahr in Innsbruck gesiegt hatte, kam auf 123,5 m und mit 122,8 Punkten auf Platz sieben.
Stephan Leyhe überzeugt
Stephan Leyhe zeigte erneut einen starken Qualifikationssprung und wurde mit 127,5 m (120,2 Punkte) Achter. Andreas Wank (Hinterzarten) kam auf Platz 19. (115,3), Andreas Wellinger landete auf dem 20. Rang (114,6). Die beiden Oberstdorfer Karl Geiger auf Platz 28 (110,8) und Michael Neumayer auf Rang 46 (98,3) sind am Sonntag ebenfalls dabei.
Der 36 Jahre alte Neumayer und Geiger waren nach den ersten beiden Tournee-Springen aus der "nationalen Gruppe" ins Weltcup-Team aufgestiegen. Geiger hatte dem DSV-Team mit seinen Erfolgen im Continental-Cup einen siebten Startplatz gesichert. Dafür war der formschwache Team-Olympiasieger Marinus Kraus zur Halbzeit aus dem Tournee-Aufgebot gestrichen worden.
Österreichs früherer Tournee-Sieger Andres Kofler, der für die ersten beiden Springen nicht nominiert worden war, schied derweil als 59. der Qualifikation aus.
Die Duelle der Deutschen
Severin Freund (6.) - Denis Kornilow (Russland/45.)
Richard Freitag (7.) - Luca Egloff (Schweiz/44.)
Stephan Leyhe (8.) - Florian Altenburger (Österreich/43.)
Andreas Wank (19.) - Maciej Kot (Polen/32.)
Andreas Wellinger (20.) - Vincent Descombes Sevoie (Frankreich/31.)
Karl Geiger (28.) - Simon Ammann (Schweiz/23.)
Michael Neumayer (46.) - Johann Andre Forfang (Norwegen/5.)