"Heute hätten wir auch mit Severin nicht gewonnen. Wir hatten nicht das Niveau, das man braucht", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem vierten Rang in Polen in der ARD.
Mit Freund hatten die DSV-Adler die bisherigen Teamspringen in Klingenthal und Willingen jeweils gewonnen, ohne den Vorflieger reichte es nicht einmal zum erhofften Podest. Andreas Wank, Stephan Leyhe, Andreas Wellinger und Richard Freitag kamen auf 1042,2 Punkte, der Sieg ging an Weltmeister Norwegen (1122,4) vor Österreich (1089,5) und Gastgeber Polen (1056,7).
"Insgesamt war der Wettkampf okay, aber für die Spitze hätte es eine bessere Leistung gebraucht", sagte Schuster. Einzig Team-Olympiasieger Wellinger (Ruhpolding) zeigte mit 132,5 und 132,0 m zwei starke Sprünge, der 20-Jährige weckte damit auch Hoffnungen für den Einzelweltcup (So. 16 Uhr im LIVETICKER). Zur Halbzeit lag das DSV-Quartett sogar nur auf dem fünften Rang.
"Wir wären alle gerne auf dem Podest gelandet, dafür hätten wir aber besser springen müssen. Wir hatten alle Fehler drin", sagte auch Wellinger. Erstmals seit März 2014 in Planica landete eine deutsche Mannschaft in einem Weltcup von der Normalschanze somit nicht auf dem Treppchen. Als Folge verlor Deutschland in der Nationenwertung mit 2848 Punkten die Führung an Norwegen (2995).
Norwegen nicht zu schlagen
Das Team Norge war in Zakopane einmal mehr nicht zu schlagen. Die frisch gekürten Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande, Kenneth Gangnes und Anders Fannemel sowie Andreas Stjernen führten schon nach dem ersten Durchgang und bauten ihren Vorsprung am Ende kontinuierlich aus. Allen voran Gangnes unterstrich mit 134,0 und 138,0 m einmal mehr seine Topform.
Von solchen Weiten konnte das deutsche Team nur träumen. Wank (Hinterzarten) kam auf 126,0 und 125,0 m, Leyhe (Willingen) auf 121,5 und 130,5 m. Auch Freitag, der in der Qualifikation noch auf starke 139,0 m gesegelt war, blieb mit 127,5 und 130,5 m hinter den Erwartungen zurück. "Wir haben heute alle ein paar Meter liegen lassen", sagte der Sachse.
Vorjahressieger Slowenien (1039,9 Punkte) mit Superstar Peter Prevc musste sich knapp hinter der deutschen Mannschaft mit Rang fünf begnügen. Der Gewinner der Vierschanzentournee, der am Sonntag seinen fünften Sieg in Folge feiern kann, enttäuschte zunächst mit 128,5 m, legte dann aber starke 135,0 m nach. Tschechien, die Schweiz und Japan folgten auf den Rängen sechs, sieben und acht.
Nach dem Einzel am Sonntag steht die weite Reise nach Sapporo an. Die deutsche Mannschaft will in Japan die bestmögliche Aufstellung aufbieten, eine Rückkehr von Freund ist aber offen. "Es ist nicht so, dass alles weh tut oder ich extreme Probleme hätte", sagte der 27-Jährige der ARD: "Aber ich nehme mir die Zeit, bevor ich etwas verschleppe."