Im schwedischen Are wird am Sonntag ein Weltcup-Slalom gefahren, und das ist eine gute Nachricht für alle Ski-Rennläuferinnen, die nicht Lindsey Vonn heißen: Der Siegeszug der Amerikanerin kann dann zumindest vorübergehend gestoppt werden. Denn am Samstag gewann die unwiderstehliche Vonn etwas überraschend schon das vierte Rennen nacheinander im Weltcup - nach den zwei Abfahrten sowie dem Super-G im kanadischen Lake Louise auch den Riesenslalom in Are.
Im schwedischen Wintersportort war Viktoria Rebensburg (Kreuth) vor drei Jahren ihr letzter Sieg im Riesenslalom gelungen - vor dem Rennen schaute sie sich zur Einstimmung sogar nochmal das Video von damals an. Es half nichts. Nach ihrem ohnehin schon ernüchterndem Saisonstart folgte diesmal ein enttäuschender elfter Rang, 1,81 Sekunden hinter Vonn. "Damit kann ich nicht wirklich zufrieden sein", sagte sie erwartungsgemäß. Sie wirkte ratlos.
Vonn dagegen war nach ihrem mittlerweile 71. Sieg im Weltcup aufgekratzt. "Ich habe den Flow aus Amerika mitgenommen, ich habe viel Selbstvertrauen und kann Vollgas geben", sagte die 31-Jährige, die vor Eva-Maria Brem (Österreich/0,07 Sekunden zurück) und Federica Brignone (Italien/0,35) ihren ersten Riesenslalom seit fast drei Jahren gewann. "Ich fühle mich wohl am Ski, hoffentlich geht es so weiter", sagte Vonn. Im Slalom ist sie aber tatsächlich chancenlos.
Schwerer Sturz von Shiffrin
Neben Vonn hielt am Samstag vor allem deren Teamkollegin Mikaela Shiffrin den Weltcup in Atem. Die Amerikanerin war beim Einfahren gestürzt und verletzte sich dabei am rechten Knie. Die 20 Jahre alte Amerikanerin erlitt laut ersten Untersuchungen eine Innenbandverletzung und eine Knochenprellung. Zur vollständigen Diagnose fliegt sie am Sonntag in ihre Heimat. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin war mit einem Motorschlitten vom Berg geholt worden, eine Schiene stützte das Knie. Die Schwedin Sara Hector wurde nach einem Sturz mit dem Rettungsschlitten abtransportiert.
Unterdessen machte sich Rebensburg schon mal auf den Heimweg. "Mund abputzen, weitermachen." sagte sie in der ARD. Außer der Olympiasiegerin von 2010 hatte es keine weitere deutsche Läuferin ins Finale geschafft. Barbara Wirth (Lenggries), Simona Hösl (Berchtesgaden) und Lena Dürr (Germering) belegten im ersten Durchgang nur die Plätze 38, 41 und 44.
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