Von Kater keine Spur: Nach dem WM-Rausch mit dreimal Gold und zweimal Silber wollen die deutschen Biathleten auch im fernen Chanty-Mansijsk glänzen. "Ich habe noch richtig Lust", sagte Staffel-Champion Arnd Peiffer vor dem Weltcup-Abschluss in Sibirien: "Nach der WM direkt aufzuhören, so von hundert auf null, das wäre schon ein bisschen komisch."
Drei Rennen müssen Frauen und Männer jeweils noch bestreiten, bevor sie sich in den wohlverdienten Urlaub verabschieden dürfen. Zu Beginn der Weltcup-Woche, in der die Skijäger wieder Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt erwarten, steht am Donnerstag der Sprint der Männer (13.45 Uhr im LIVE-TICKER) auf dem Programm. Es folgen der Sprint der Frauen (Freitag) sowie Verfolgungen (Samstag) und Massenstarts (Sonntag).
"Ich habe mir bei der WM in den Einzelrennen viele Fehler geleistet, und so will ich nicht aus der Saison gehen", sagte Peiffer. Der gebürtige Niedersachse, der am Mittwoch seinen 28. Geburtstag feierte, verbindet mit dem russischen Ort ohnehin die vielleicht schönsten Erinnerungen seiner Karriere. 2010 hatte er dort mit der deutschen Mixed-Staffel sein erstes WM-Gold überhaupt geholt, ein Jahr später folgte im Sprint sein erster und bislang einziger Einzelsieg bei einer WM. "Das ist ein guter Ausklang", sagt Peiffer deshalb.
"Ordentlich Gas geben und punkten"
Einen solchen guten Ausgang peilen auch Peiffers Staffelkollegen Simon Schempp und Erik Lesser an. Beide richten ihren Blick dabei primär auf den Gesamtweltcup, in dem Schempp zurück auf das Podest und Verfolgungsweltmeister Lesser seinen Platz in den Top Ten absichern will.
"Ordentlich Gas geben und punkten", lautet deshalb die forsche Ansage des Gesamtweltcup-Vierten Schempp. 33 Punkte trennen ihm vom Podest, auf das er "unbedingt wieder zurück will". Selbst Rang zwei am Ende einer langen Saison ist noch in Reichweite. "Ich will schon nochmal angreifen", sagt Schempp.
Ganz so euphorisch ist Lesser nicht. Er werde zwar "mit einem guten Gefühl" die Rennen in Angriff nehmen, eigentlich aber hätte er die Saison "schon gerne" nach dem Höhepunkt beendet und sich - wie er es nach dem Sieg in der Verfolgung formulierte - "weggeschädelt". Sei es drum: "Jetzt will ich Platz neun absichern."
Für die Frauen geht es darum, die bei der WM in Kontiolahti gezeigten Leistungen noch einmal zu bestätigen. Neben Laura Dahlmeier, die Silber in der Verfolgung gewann, überzeugte vor allem die junge Franziska Preuß mit dem zweiten Platz im Massenstart und Staffel-Gold. "Ich will nochmal mein Bestes geben und zeigen, dass ich es draufhabe" sagte die 21-Jährige: "Und dann freue ich mich auf zu Hause, auf meine Familie und den Urlaub."