Olympiasieger Rösch wird Belgier

SID
Michael Rösch wird künftig nicht mehr für den DSV an den Start gehen
© getty

Michael Rösch wird im kommenden Winter nach langem Hickhack erstmals für Belgien starten. Der gebürtige Sachse hatte zuletzt keine Rolle mehr in den Planungen des DSV gespielt.

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Der Staffel-Olympiasieger von 2006 habe den Antrag auf die belgische Staatsbürgerschaft gestellt, teilte Röschs Management am Mittwoch mit. "Mit ein bisschen Goodwill wird Michael noch in der ersten Saisonhälfte an den Start gehen. Wir haben schon viele Vorgespräche mit den entsprechenden Institutionen geführt", sagte Philippe Heck, der Generalsekretär des Belgischen Biathlonverbandes.

Der gebürtige Sachse hatte zuletzt keine Rolle mehr in den Planungen des Deutschen Skiverbandes (DSV) gespielt. "Die letzten Jahre sind fur mich nicht wirklich glücklich gelaufen und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich was ändern muss. Nach einigen Sondierungsgesprächen hat sich bei mir die Meinung gefestigt, dass Belgien fur mich die richtige Wahl ist", sagte der 30-Jährige.

Bereits seit Februar Einbürgerungsabsichten

Rösch hatte eigentlich schon bei der WM im vergangenen Februar für Belgien starten wollen. Damals war die Einbürgerung jedoch ins Stocken geraten. Nun steht einem Start offenbar nichts mehr im Wege.

"Wir möchten mit ihm eine Mannschaft aufbauen, die sich für den Staffelwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 2018 qualifizieren kann", sagte Manfred Langer, der Präsident des Belgischen Verbandes. Zudem solle Rösch Biathlon in Belgien "bekannter machen und nachhaltig etablieren."

Fehlende Perspektive als Hauptgrund

Rösch hatte erstmals im September 2012 angekündigt, sich einem anderen Verband anschließen zu wollen. Der DSV plante deswegen nicht mehr mit dem zweimaligen Weltcupsieger. Grund für Röschs Weggang sei die fehlende Perspektive im starken deutschen Team gewesen.

Er schied bereits aus der Spitzensportförderung der Bundespolizei aus und verlor alle finanziellen Zuwendungen. Auf internationaler Ebene war er im vergangenen Weltcup-Winter zum Zusehen gezwungen und musste eigenständig trainieren.