Während Viktoria Rebensburg beim alpinen Weltcup-Aufrakt im zweiten Durchgang ausschied und nach dem Sieg 2010 und dem zweiten Rang 2011 diesmal mit leeren Händen nach Hause fuhr, überraschte die 21 Jahre Susanne Weinbuchner mit Rang zwölf und drittbester Laufzeit im Finale. Beim Sieg der Slowenin Tina Maze am Samstag sei der 21 Jahre alten Lenggrieserin "eine sensationelle Lösung der Aufgabe" gelungen, sagte der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV), Wolfgang Maier.
Weinbuchner und die direkt vor ihr platzierte Maria Höfl-Riesch haben nach dem Ausfall von Rebensburg das deutsche Team vor einem enttäuschenden Einstieg in den Ski-Winter bewahrt. "Es ist kein Grund zu jubeln, aber wir brauchen auch nicht den Kopf in den Sand stecken", sagte Höfl-Riesch. Mit dem elften Platz schaffte sie ihr zweitbestes Ergebnis auf dem ungeliebten Hang am Rettenbachferner."Es wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen", sagte die Gesamtweltcupsiegerin von 2011, die nach überstandener Erkältung mit Trainingsrückstand nach Sölden gereist war. "Die Angriffslust ist möglicherweise noch nicht hundertprozentig da", gab sie zu .
Verzögerung wegen Nebels
Der zweite Durchgang hatte wegen Nebels mit einer Stunde Verspätung begonnen, aber die Sicht war nur kurzzeitig besser geworden. "Grenzwertig" bezeichnet Höfl-Riesch die Bedingungen und lag mit ihrer Einschätzung nicht alleine. Die junge Weinbuchner profitierte zwar kurzzeitig von den etwas besseren Bedingungen zu Beginn des zweiten Durchgangs. Allerdings kam lange keine Läuferin an die Bestzeit der jungen Deutschen heran. "Das hätte ich selbst am wenigsten erwartet", sagte Weinbucher erfreut. Schon die Qualifikation für das Finale mit der hohen Startnummer 58 war eine Überraschung für die Weltcup-Novizin. Simona Hösl aus Berchtesgaden, die andere junge Deutsche, die sich etwas überraschend als 13. für den zweiten Durchgang qualifiziert hatte, schied im Finale aus.
Rebensburg hatte dagegen die erwartet starke Leistung im ersten Durchgang gezeigt und sich als Dritte gut positioniert. Dass sie mehr als eine Sekunde langsamer fuhr als Maze, verunsicherte sie nicht. Im ersten Rennen müsse man eben "erst noch richtig in den Rennrhythmus kommen", sagte Rebensburg.
Im Finale bekam sie einen Schlag auf den Ski und verpasste dadurch das nächste Tor. "Ich habe zum falschen Zeitpunkt Druck auf die Kante gegeben", gab sie zu. Zu hoch wollte sie den misslungenen Einstand aber nicht bewerten. "Es kommen noch andere Rennen, und auch wichtige", sagte die 23 Jahre alte Kreutherin.Das Maß aller Dinge war an diesem Tag die Weltmeisterin, vor allem im ersten Durchgang. Am Ende lag Maze 0,42 Sekunden vor Kathrin Zettel aus Österreich und 1,71 Sekunden vor deren Teamkollegin Stefanie Köhle. Im Finale profitierte die Slowenin von ihrem riesigen Vorsprung und dem Ausfall anderer Favoritinnen. Neben Rebensburg fehlten auch Tessa Worley aus Frankreich, die Zweite des ersten Laufes und Lindsey Vonn aus den USA, die im vergangenen Jahre das Auftaktrennen gewonnen hatte, der Durchblick.