"Die Form passt. Ich freue mich, dass es wieder los geht", sagt die Rekord-Weltmeisterin, die am Mittwoch (Beginn 18.15 Uhr) am Thüringer Rennsteig als Schlussläuferin möglichst mit der deutschen Fahne in der Hand als Erste über den Zielstrich laufen möchte.
Die Siegchancen sind aber so gering wie lange nicht. Zuletzt reichte es beim Weltcup in Hochfilzen nur zu Rang sechs. "Ein Platz auf dem Siegerpodest wäre schon sehr gut", sagt der deutsche Cheftrainer Uwe Müssiggang trotz der vermeintlichen Bestbesetzung mit Andrea Henkel, Tina Bachmann, Sabrina Buchholz und Magdalana Neuner skeptisch.
"Wir werden mit anderen Staffelergebnissen leben müssen, als wir sie viele Jahre gewohnt waren. Das wird noch schwieriger, wenn Lena weg ist."
Weltmeister-Trio gesetzt
Nach dem Aderlass der letzten Jahre, als in Uschi Disl, Kati Wilhelm, Martina Beck und Simone Hauswald quasi eine ganze Staffel vom Fach der Top-Biathletin in das der Hausfrau und Mutter wechselte, fehlt es Coach Gerald Hönig schon vor dem Rücktritt seiner Paradeläuferin Magdalena Neuner an erstklassigem Personal.
Anders als in früheren Jahren, in denen das deutsche Quartett stets in wechselnder Besetzung lief, um alle Stars bei Laune zu halten, gilt nunmehr das arrivierte Weltmeister-Trio Henkel/Bachmann/Neuner als gesetzt.
Alternativlos, denn die in Hochfilzen auf der Startposition eingesetzte Franziska Hildebrand erwies sich als läuferisch nicht konkurrenzfähig, Laufwunder Miriam Gössner offenbarte dagegen im Saisonverlauf bislang große Schwächen. In Oberhof darf deshalb die nach total missglücktem Saisoneinstand bereits ausgemusterte Ex-Weltmeisterin Sabrina Buchholz wieder ran.
Siege im zweitklassigen IBU-Cup reichten als Empfehlung für die schon vom A- in den B2-Kader abgestufte 31-Jährige, weil ein Staffelquartett einfach vier Läuferinnen erfordert. "Uns bleibt keine Wahl. Wir müssen mit viel Geduld neue Leute aufbauen", erklärt Müssiggang und kündigt damit eine längere Durststrecke an.
Neues Strafrunden-Festival droht
"Ich hoffe schon, dass wir wieder Richtung Podest marschieren. Wir haben mit der Staffel in Oberhof noch etwas gut zu machen", sagt dagegen Magdalena Neuner vor dem Start in ihr letztes Wettkampfjahr kämpferisch.
Das mit der Wiedergutmachung gilt für die 24-Jährige auch höchstpersönlich. Im Vorjahr hatte Neuner in der Staffel am Oberhofer Grenzadler zwei Strafrunden gedreht und damit ihren Anteil zum damals enttäuschenden sechsten Platz beigetragen.
Rekordverdächtige neun Strafrunden sammelte damals das deutsche Quartett bei Schneesturm ein. Kein gutes Omen. Der aktuelle Wetterbericht sagt für das Rennen stürmischen Wind und Neuschnee voraus.
Weltcup-Gesamtstand der Damen