Nervenstark am Schießstand mit nur einem Fehler und rasend schnell auf der Strecke verzauberte der 30-Jährige einmal mehr das überwiegend deutsche Publikum in 1.600 Meter Höhe von Südtirol. Im Zielsprint gegen den Russen Anton Schipulin (2.) und den Franzosen Martin Fourcade (3.) ließ er sich den zweiten Massenstart-Erfolg der Saison nicht mehr nehmen.
"Ich habe beim letzten Schießen meine Chance genutzt, auch wenn die fünf Treffer ganz schön reingewackelt waren", sagte ein vor Selbstvertrauen strotzender Birnbacher. "Auf der Schlussrunde habe ich so viel wie möglich Kräfte gespart, weil ich wusste, dass es einen Schlussspurt gibt", meinte der Bayer, der am Freitag im Sprint als Vierter das Podest nur knapp verpasst hatte.
Frauen verschießen Silber im letzten Stehendanschlag
Florian Graf wurde 15., Arnd Peiffer nach fünf Fehlern 27. Der dreimalige Turin-Olympiasieger Michael Greis hatte die Qualifikation für den Massenstart aufgrund seiner Gesamtweltcup-Platzierung ebenso verpasst wie Michael Rösch.
Misslungen ist hingegen die WM-Generalprobe für die deutsche Frauen-Staffel. Das Quartett um Magdalena Neuner kam im letzten Staffelrennen vor der Heim-WM erneut nur auf Rang sechs. Nach Platz sechs und vier bei den vergangenen Weltcups schafften es die WM-Titelverteidigerinnen wieder nicht auf das Podium.
Den Sieg feierten die Französinnen vor Weißrussland und Russland. "Wenn man es wie beim Theater sieht - misslungene Generalprobe, gute Premiere, dann können wir uns freuen", sagte Disziplintrainer Gerald Hönig.
Ohne die verletzten Andrea Henkel und Sabrina Buchholz ging das deutsche Quartett geschwächt ins Rennen. Franziska Hildebrand übergab nach mäßiger Laufleistung als Elfte. Magdalena Neuner erlaubte sich sechs Schießfehler und eine Strafrunde, lief aber an der Konkurrenz vorbei und übergab als Zweite. Den Platz hielt Miriam Gössner.
Bachmann verlor beim Schießen die Linie
Schlussläuferin Tina Bachmann verlor beim letzten Schießen aber die Linie und fiel vom Silberrang auf Platz sechs zurück. "Ich habe am Schießstand eine Nähmaschine bekommen, dann fangen die Beine an zu zittern. Je mehr man dann will, desto schlimmer wird es", sagte eine unglückliche Tina Bachmann.
"Tina war am Ende total von der Rolle, die Laufleistung von Magdalena und die Gesamtleistung von Miriam stimmen mich aber positiv. Miriam hat sich für Weiteres empfohlen", resümierte Gerald Hönig.
Der Biathlon-Kalender 2012