Kopfüber ins Glück: Die Oberhoferin Marion Thees hat ihren Titel bei der Skeleton-WM in Königssee erfolgreich verteidigt. Die 26-Jährige setzte sich im teaminternen Duell um Gold gegen die Berchtesgadenerin Anja Huber mit einem Vorsprung von 88 Hundertstelsekunden durch. Dritte wurde die Kanadierin Mellisa Hollingsworth (+1,23).
"Erst nach der letzten Kurve habe ich gewusst, dass es gereicht hat. Das war einfach ein geiles Gefühl", sagte Thees, die schon vor zwei Jahren in Lake Placid unter ihrem Mädchennamen Trott den WM-Titel gewonnen hatte.
"Ich kann ja nicht in jedem Rennen ganz oben stehen"
Auch die geschlagene Huber konnte am Ende über Silber strahlen und erkannte die bessere Form ihrer Teamkollegin neidlos an. "Ich kann ja nicht in jedem Rennen ganz oben stehen. Marion ist hier super gefahren und hat verdient gewonnen", sagte die Olympiadritte, die die abgelaufene Weltcupsaison mit vier Siegen und dem Gesamterfolg dominiert hatte.
Doch rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt fand ihre Rivalin Thees zu alter Stärke zurück. Auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt spielte die Olympiaachte vor den Augen von DOSB-Präsident Thomas Bach im unteren Streckendrittel ihre fahrerische Extra-Klasse aus und konnte so ihre traditionelle Schwächen am Start mehr als kompensieren.
"Marion war in Topform und nicht zu schlagen", sagte Cheftrainer Jens Müller und lobte: "Meine Mädels haben die Konkurrentinnen deklassiert." Thees und Huber schrieben mit dem ersten Doppelsieg von deutschen Skeletonfahrerinnen zudem WM-Geschichte. Die frühere Junioren-Weltmeisterin Katharina Heinz (Winterberg) rundete als Sechste (+2,36) das hervorragende deutsche Mannschaftsergebnis ab.
Die deutschen Kufen-Asse stellten zudem nach Steffi Hanzlik (2000), Diana Sartor (2004), Huber (2008) und Thees (2009) zum fünften Mal seit der Premiere vor elf Jahren im österreichischen Igls die Weltmeisterin.