Bei den Doppelsitzern verpassten Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) nur hauchdünn das Podest. Die EM-Zweiten wiesen nach einem Fahrfehler im ersten Durchgang zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf die Dritten Peter Penz/Georg Fischler aus Österreich auf. Es gewannen die überragenden Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger aus Österreich vor den Italienern Christian Oberstolz/Patrick Gruber.
Die deutschen Rodlerinnen sind derweil seit 99 Weltcuprennen ungeschlagen und könnten am 4. Dezember in Winterberg einen historischen Triumph feiern. Als Letzte konnte die Österreicherin Andrea Tagwerker vor 13 Jahren den deutschen Rodel-Assen eine Niederlage im Weltcup zuführen.
Nachwuchshoffnung Schwab überzeugt
"Das ist vielleicht für Statistiker wichtig, aber mich interessiert diese Marke nicht wirklich", sagte Hüfner, die nach dem glänzenden Auftakt erleichtert war. "Es ist immer schön, mit einem Sieg in die Saison zu starten", sagte die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin.
"Nach der akribischen Vorbereitung hatte ich so ein Ergbnis fast schon erwartet", gab Chetrainer Norbert Loch zu. Sein seit dieser Saison neuer Co-Trainer, die Rodel-Ikone Georg Hackl, warnte jedoch vor der Konkurrenz aus Übersee: "Man muss auch ehrlich sagen, dass die Amerikanerinnen stark waren und an die deutschen Damen herangerückt sind."
Neben Hüfner und Geisenberger wussten auch die beiden anderen BSD-Starterinnen zu überzeugen. Die Olympiafünfte Anke Wischnewski aus Oberwiesenthal kam auf Rang vier. Nachwuchshoffnung Carina Schwab (Berchtesgaden) überzeugte bei ihrem Weltcupdebüt auf ganzer Linie und wurde dank eines starken zweiten Laufs Siebte. "Das ist für mich eine kleine Sensation", meinte Loch.
Seitenbanden mit Plexiglas erhöht
Auf der Olympiabahn von 1976 in Innsbruck-Igls wurden aus Sicherheitsgründen die Seitenbanden mit Plexiglas erhöht. Das ist eine Konsequenz des Weltverbandes FIL aus dem tragischen Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele von Vancouver.
"Dadurch können wir ausschließen, dass Fahrer und Schlitten aus der Bahn geschleudert werden", sagte Hackl. Kumaritaschwili war auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Whistler aus der Eisrinne geschossen und gegen einen Stahlpfeiler geprallt.
Zudem kündigte FIL-Präsident Josef Fendt an, bei der Abnahme neuer Bahnen künftig auch schwächere Athleten mitwirken zu lassen. Beim Bau der Olympiabahn 2014 in Sotschi wurde bereits eine Maximalgeschwindigkeit von 135 Stundenkilometern beschlossen.