"Mein großes Ziel ist es, mit dem deutschen Team an den Olympischen Spielen teilzunehmen", sagte Pedulla. Das Engagement sei "Ehre wie Verpflichtung zugleich". Der studierte Sportwissenschaftler beerbt Guidetti, der Anfang Januar nach acht erfolgreichen Jahren aufgehört hatte. Der 42-Jährige ist mittlerweile Bondscoach in den Niederlanden.
Pedulla war einer von mehreren Kandidaten, die nach Guidettis überraschendem Abschied gehandelt worden waren. Felix Koslowski, Trainer vom Frauen-Rekordmeister Schweriner SC und langjähriger Assistent des Italieners, winkte ab. Neben Pedulla waren offenbar auch der Norweger Tore Aleksandersen und der Argentinier Juan Manuel Serramalera im Rennen.
DVV-Präsident Thomas Krohne ist von der Lösung überzeugt: "Wir freuen uns, mit Luciano Pedulla nach einem gründlichen Auswahlprozess einen erfahrenen Trainer gewonnen zu haben, der nicht nur uns menschlich wie in seinem Selbstverständnis als Trainer überzeugt hat, sondern dessen Berufung auch aus der Frauen-Nationalmannschaft ausdrücklich unterstützt wurde."
Große Fußstapfen
Pedulla tritt in große Fußstapfen. Unter Guidetti hatten die deutschen Volleyballerinnen zuletzt zweimal nacheinander EM-Silber geholt. Erst ein bei der WM 2014 entstandener "Vertrauensverlust zwischen Mannschaft und Trainer", wie es Krohne bezeichnete, hatte die einvernehmliche Trennung zwischen Verband und Trainer zur Folge.
Nun übernimmt Pedulla. Der erfahrene Coach, der mit seiner Familie im norditalienischen Novara im Piemont lebt, wird die Mannschaft auf die European Olympic Games in Baku (12. bis 28. Juni) und den Grand Prix (3. bis 26. Juli) vorbereiten. Danach steht als Saisonhöhepunkt die EM-Endrunde in Belgien und in den Niederlanden (26. September bis 4. Oktober) auf dem Programm.
"Wir haben rechtzeitig und optimal die Weichen dafür gestellt, nun gemeinsam unseren sportlichen Blick auf die anspruchsvolle Olympia-Qualifikation zu richten und sehen uns dafür bestmöglich aufgestellt", sagte Krohne.
Eine Entscheidung mit Weitsicht
Die Entscheidung sei mit Weitsicht gefallen. "Wir habe mit Pedulla einen Trainer gewonnen, dessen besondere Kompetenz in der sportlichen Entwicklung junger Spielerinnen liegt. Damit haben wir auch für die perspektivisch vor uns liegende Verjüngung unserer Nationalmannschaft eine wichtige Weiche gestellt", sagte Krohne.
Pedullá arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren als Vereinstrainer. 2005 war er Assistenzcoach des italienischen Frauen-Nationalteams und holte mit dem Team den zweiten Platz beim Grand Prix und bei der Europameisterschaft. Als Trainer der italienischen Juniorinnen feierte Pedulla 2004 den Gewinn des EM-Titels.