Bei dem Wettkampf in der Scharrena, der im Jahr eins nach dem Rücktritt von Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen von zahlreichen Fehlern und Unsicherheiten geprägt war, meldete sich Olympiaheld Andreas Toba (Hannover) mit zwei soliden Übungen und den Bestnoten an Pauschenpferd (14,10) und Ringen (14,35) zurück.
Auch der Chemnitzer Andreas Bretschneider zeigte sich nach einer Schulteroperation am Reck wieder einsatzbereit und turnte seine Übung mit der nach ihm benannten Höchstschwierigkeit Bretschneider I durch. Der Chemnitzer erhielt dafür bei einer Schwierigkeitsnote von 6,6 14,35 Punkte und buchte damit das erste Ticket nach Nordamerika. Der Unterhachinger Marcel Nguyen, zweifacher Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 in London, trat nur zu zwei Übungen an und patzte dabei ausgerechnet an seinem Spezialgerät Barren (13,30).
Andreas Hirsch darf sechs Turner mitnehmen
Die Nominierung der übrigen Turner soll am Samstagabend erfolgen. Bundestrainer Andreas Hirsch darf sechs Männer mit nach Kanada nehmen, von denen pro Gerät drei starten dürfen. Im nacholympischen Jahr werden bei der WM nur die Medaillen im Mehrkampf und an den einzelnen Geräten ausgeturnt.
Frauen-Bundestrainerin Ulla Koch nominierte Weltcup-Siegerin Tabea Alt (Ludwigsburg), die EM-Dritte am Stufenbarren, Elisabeth Seitz (Stuttgart), Pauline Schäfer (Chemnitz) und Kim Bui (Stuttgart) für die WM.
Alt, die die deutschen Meisterschaften in diesem Jahr aus schulischen Gründen ausgelassen hatte, gewann den Mehrkampf. Nach einem Absteiger bei der Akrobatikserie am Schwebebalken kam die 17-Jährige auf insgesamt 54,60 Punkte und setzte sich damit vor Schäfer (54,00) und der Berlinerin Michelle Timm (49,60) durch.
Seitz und Bui starteten verletzungsbedingt nur am Stufenbarren, erfüllten dort allerdings mit 14,50 beziehungsweise 14,10 Punkten die Nominierungskriterien. Leah Grießer (Karlsruhe-Neureut) musste nach einem Sturz am Schwebebalken den Wettkampf aufgeben.