Petkovic gleicht Kerbers Niederlage aus

SID
In einer dramatischen Partie bewies Andrea Petkovic Nervenstärke
© getty

Andrea Petkovics erster Saisonsieg war hart erkämpft, kam für die deutschen Fed-Cup-Frauen jedoch genau zur richtigen Zeit. In einem Tennis-Krimi über 3:13 Stunden bezwang die Weltranglistenzwölfte aus Darmstadt Samantha Stosur 6:4, 3:6, 12:10. Dabei wehrte Petkovic beim Stand von 4:5 im entscheidenden Satz einen Matchball ab und glich in der Erstrundenpartie gegen Australien zum 1:1 aus.

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Zuvor hatte Angelique Kerber gegen Jarmila Gajdosova überraschend 6:4, 2:6, 4:6 verloren. Die Relegation warf bereits ihre Schatten voraus, doch Petkovic rechtfertigte vor 4000 Zuschauern in Stuttgart das Vertrauen, das Bundestrainerin Barbara Rittner in sie gesetzt hatte. Die Weltranglistenzwölfte bekam den Vorzug vor der formstarken Julia Görges, obwohl sie im Jahr 2015 zuvor drei Niederlagen kassiert hatte.

Tränenüberströmt feierte sie ihren Sieg mit den Teamkolleginnen. "Das ist defintiv einer der Momente in meiner Karriere, die ich im Kopf behalten werde", sagte Petkovic bei "Sat.1": "Ich habe die Hälfte der Zeit damit verbracht, meine Emotionen zu kontrollieren. 50 Prozent der Zeit hatte ich Gänsehaut wegen dieser Stimmung hier."

Kerber war dagegen nach ihrem Erstrunden-Aus bei den Australian Open auch im Fed Cup völlig verunsichert aufgetreten. Nach ihrer dritten Niederlage im vierten Duell mit Gajdosova, der Nummer 54 im Ranking, suchte die Kielerin Ausflüchte in der vermeintlichen Stärke ihrer Gegnerin. Gajdosova habe "unglaublich gespielt", sagte Kerber, selbst die Nummer zehn der Weltrangliste.

"Einfach nicht ihr Tennis gespielt"

Teamchefin Rittner ordnete die Leistung ihrer Nummer eins realistischer ein. "Sie hat heute einfach nicht ihr Tennis gespielt", sagte Rittner: "Nach dem Break zum 1:0 im dritten Satz war sie zu passiv, erst bei 1:4 hat sie wieder das gespielt, was sie kann." Da war es allerdings schon zu spät.

Kerber muss sich im Spitzeneinzel am Sonntag (ab 12.30 Uhr) gegen Stosur dringend steigern, sollte Rittner ihr weiter das Vertrauen schenken. Auf der Bank wartet schon Julia Görges (Bad Oldesloe), die bei den Australian Open im Achtelfinale gestanden hatte, auf ihren Einsatz.

Keine Gedanken um ihren Platz muss sich Petkovic machen. Die Darmstädterin trat zwar nicht konstant auf, ließ jedoch trotz zahlreicher Fehler nie nach. Stosurs Matchball wehrte sie mutig mit einem Netzangriff und anschließendem Rückhandvolley ab.

Bei Niederlage droht Hammer-Gruppe

Auch beim Halbfinalsieg im vergangenen Jahr in Brisbane hatte Petkovic Stosur geschlagen. Am Sonntag trifft die 27-Jährige voraussichtlich auf Gajdosova, gegen die sie vier der bisherigen sechs Begegnungen gewonnen hat. Im Januar in Sydney triumphierte allerdings die gebürtige Russin.

Bei einer Niederlage gegen Australien müssen die Vorjahresfinalistinnen in die Relegation (18./19. April). Dort droht gegen mögliche Gegner wie die USA mit Serena und Venus Williams oder Rumänien mit Simona Halep der Abstieg aus der Weltgruppe. Bei einem Sieg dürfte es im Halbfinale nach Moskau gehen. Nach den ersten beiden Einzeln führt Russland um Superstar Maria Scharapowa vor 17.000 Zuschauern in Krakau gegen Gastgeber Polen 2:0.

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