Lisicki im Kader gegen Tschechien

SID
Sabine Lisicki wurde für das Finale ins Team berufen
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Lisicki-Comeback statt Rückkehr der fantastischen Vier: Mit der Nominierung von Sabine Lisicki geht Teamchefin Barbara Rittner im ersten Fed-Cup-Finale mit deutscher Beteiligung seit 22 Jahren auf Nummer sicher. Die 41-Jährige setzt damit bei der Titel-Mission in Prag gegen Gastgeber Tschechien am 8./9. November nicht auf das eingeschworene Erfolgs-Quartett.

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Als "Backup" für Angelique Kerber (Nr. 10/Kiel) und Andrea Petkovic (Nr. 17/Darmstadt) fungiert die deutsche Nummer drei Lisicki (Nr. 27). "Es war eine schwere Entscheidung, ich hatte die Qual der Wahl. Aber Sabine hat bei der Asien- und US-Tour gute Ergebnisse erzielt. Sie hat sich als Alternative gut präsentiert", sagte Rittner, die zudem Julia Görges (Nr. 74/Bad Oldesloe) berief.

Doppelspezialistin Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) ist zunächst nur Ersatz, fliegt aber mit nach Prag. Damit wurde das Erfolgs-Quartett gesprengt, das die Siege im Viertelfinale in der Slowakei und im Halbfinale in Australien (je 3:1) geschafft hatte. Allerdings kann Rittner bis eine Stunde vor der offiziellen Auslosung am 7. November noch maximal zwei ihrer Spielerinnen austauschen.

Gesetzt sind für die Einzel laut Rittner derzeit Kerber und auch die momentan erfolglose Petkovic. "Ich habe vollstes Vertrauen in Andy und stehe zu 100 Prozent zu ihr. Sie hat eine schwere Phase, aber wir werden sie in Prag wieder hinkriegen", meinte Rittner, während auch bei Kerber Vorfreude zu spüren war: "Wir wollen den Topf nach Hause holen. Die Chancen stehen bei 50:50."

Kritik von Kiefer

In den vergangenen Wochen war heftig darüber diskutiert worden, ob Lisicki ausgerechnet bei der ersten Endspiel-Teilnahme einer deutschen Equipe seit 1992 ihr Comeback geben würde. Kritiker hatten gemutmaßt, dass die extrovertierte Strahlefrau den gewachsenen Teamgeist stören könnte. Unter anderem Ex-Profi Nicolas Kiefer ("Sabine passt da nicht rein") hatte von einer Nominierung abgeraten.

Dagegen hatte sich Davis-Cup-Sieger Marc-Kevin Goellner, der Lisicki zuletzt bei zwei Turnieren in Asien als Coach betreut hatte, für einen Einsatz der 25-Jährigen ausgesprochen. "Es geht darum, einen großartigen Erfolg für Deutschland und das deutsche Tennis zu erringen. Persönliche Interessen und Eitelkeiten müssen da zurückstehen. Die Besten müssen spielen", sagte Goellner im Gespräch mit der Sport Bild.

Für Hongkong-Gewinnerin Lisicki sprach, dass sie aus spielerischer Sicht sicher der ideale "Backup" sein könnte, sollten Kerber oder die zuletzt angeschlagene Petkovic schwächeln. Einer Görges ist dies in der derzeitigen Verfassung nicht zuzutrauen.

Ausverkaufte Arena

Außerdem könnte "Bum-Bum-Bine", die mit dem Comedian Oliver Pocher liiert ist, bedenkenlos im Doppel eingesetzt werden. An der Seite von Grönefeld hatte Lisicki bei ihrem vorerst letzten Fed-Cup-Einsatz im April 2013 das entscheidende Doppel gegen Serbien (3:2) gewonnen - was den neuerlichen Abstieg aus der Weltgruppe verhinderte.

Die Gastgeberinnen um Wimbledonsiegerin Petra Kvitova ("Wir wissen, was Sabine kann"), die im Fed Cup eine grandiose Bilanz von 21:7 besitzt, haben großen Respekt vor Lisicki. Erst Ende September hatte die Aufschlag-Weltrekordlerin in Wuhan die tschechische Nummer zwei Lucie Safarova (WTA 16) besiegt.

Der Gegner aus Tschechien wird von Petra Kvitova angeführt. Teamkapitän Petr Pala berief neben der Weltranglistenvierten am Mittwoch zudem Lucie Safarova (Nr. 16), Karolina Pliskova (Nr. 24) und Doppelspezialistin Lucie Hradecka (Doppel: Nr. 22) in das Aufgebot des siebenmaligen Titelträgers.

Allerdings fehlt diesmal Andrea Hlavackova, die zusammen mit Hradecka bereits zwei Grand-Slam-Titel (US Open 2013/French Open 2011) gewonnen hatte.

Planungen laufen

Am kommenden Sonntag trifft sich das Team zunächst für ein Fotoshooting mit einem Hauptsponsor in Frankfurt/Main. Am Nachmittag geht es dann per Flieger in die tschechische Hauptstadt. Am Montag steht das erste Training in der 10.850 Zuschauer fassenden Arena an, die an den beiden Spieltagen wohl ausverkauft sein wird.

Die Planungen für den Fall des dritten deutschen Fed-Cup-Titels nach 1987 und 1992 sind bereits fortgeschritten. Sollten Kerber, Petkovic und Co. in Prag gewinnen, würde tags darauf (10. November) ein Empfang in der DTB-Zentrale am Hamburger Rothenbaum stattfinden.

Das Erstrundenspiel der neuen Saison bestreitet das Team gegen Australien am 7./8. Februar 2015 in Stuttgart.

Zudem verkündete der DTB, dass die Zusammenarbeit mit dem Premium-Partner Porsche um drei Jahre verlängert wird. Der Automobilhersteller aus Stuttgart engagiert sich seit 2012 als Hauptsponsor des Dachverbandes. Im Fokus der gemeinsamen Arbeit steht weiterhin das Fed-Cup-Team sowie die weibliche Nachwuchs-Mannschaft.

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