Federer und Co. auf dem Weg ins Finale

SID
Roger Federer scheiterte bei den Australien Open im Halbfinale
© getty

Roger Federer soll die Schweiz ins Endspiel um den Davis Cup führen. Im Halbfinale gegen Italien in Genf sind die Eidgenossen favorisiert.

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Der Ausblick auf die historische Chance im Kreise seiner Mannschaft ließ Roger Federer sogar die Enttäuschungen der Halbfinal-Pleite bei den US Open vergessen. "Ich bin etwas müde, aber sehr motiviert", sagte der Schweizer und grinste.

Gerade war er nach seiner langen Reise von New York über den Atlantik nach Genf aus dem Flugzeug gestiegen, doch von einer Pause nach den Strapazen wollte der Grand-Slam-Rekordchampion nichts wissen. Kein Wunder, schließlich steigt hier schon ab Freitag das Halbfinale im Davis Cup gegen den Nachbarn aus Italien.

Bei einem Erfolg winkt der Schweiz der zweite Einzug ins Endspiel seit der Niederlage 1992 gegen die USA - und damit die Chance auf den ersten Titel im bedeutendsten Teamwettbewerb im Tennissport überhaupt.

Und die Vorzeichen dafür stehen gut: Neben Federer, dem der Titel im Davis Cup in seiner beeindrucken Vita noch fehlt, gehört auch Australian-Open-Sieger Stani Wawrinka zur Auswahl von Teamchef Severin Luthi.

Das Spitzen-Duo, das wohl auch im Doppel antreten wird, versteht sich auch mit den eher unbekannten Marco Chiudinelli und Michael Lammer bestens, Starallüren sind den beiden Top-10-Spielern völlig fremd.

Viel Mühe gegen Kasachstan

Wegen der mannschaftlichen Geschlossenheit und ihrer individuellen Klasse gehen die Eidgenossen als haushoher Favorit ins Duell mit den Italienern.

Auf dem schnellen Court in der Palexpo-Halle in Genf können die Hausherren zudem auf den Heimvorteil bauen - allein bei der öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch erschienen 3000 Fans, die Veranstaltung am Wochenende ist schon lange ausverkauft.

Dennoch warnt Federer vor dem Quartett um Topspieler Fabio Fognini, Andreas Seppi, Paolo Lorenzi und Simone Bolelli. "Wir müssen hochkonzentriert bleiben. Die Italiener sind sicher besser als die Kasachen im Viertelfinale, und die haben uns schon ganz schön ins Schwitzen gebracht", sagte der ehemalige Weltranglistenerste: "Diese Partie hat uns gelehrt, mit harten Zeiten umgehen zu können und ein Team zu sein."

Gegen die Außenseiter aus Kasachstan hatten die Schweizer, ebenfalls in Genf, nur mit viel Mühe eine Blamage verhindert. Wawrinka und Federer führten die Hausherren Anfang April mit zwei Erfolgen in die nächste Runde - nachdem man mit einem 1:2-Rückstand in den Schlusstag gegangen war.

Die Pflicht vor der Kür

Auch die Gäste aus Italien, die sich in der Runde der besten Acht mit 3:2 gegen Großbritannien um den ehemaligen Wimbledon-Champion Andy Murray durchgesetzt hatten, rechnen sich Chancen aus: "Wir spielen gegen ein großes Team mit zwei Champions", sagte Teamchef Corrado Barazzuti: "Aber wir sind hier, um zu gewinnen."

Zeitgleich steht ab Freitag im rund 410 km nord-westlich gelegenen Paris das zweite Halbfinale an. Hier trifft das Top-Team aus Frankreich um Jo-Wilfried Tsonga, Richard Gasquet, Gael Monfils und Julien Benneteau, das im Viertelfinale die deutsche Auswahl ausgeschaltet hatte, auf Titelverteidiger Tschechien, der mit Tomas Berdych, Lukas Rosol, Radek Stepanek und Jiri Vesely anreist.

Doch bevor sich Federer, Wawrinka und Co. mit einem möglichen Finalgegner beschäftigen können, steht zunächst die Pflicht gegen Italien an.

Geht es nach den Schweizern, ist das Heimspiel gegen den Nachbarn nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum historischen Ziel.

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