"Für mich gibt es immer noch eine große Grenze. Die ziehe ich zwischen denen, die einen Grand-Slam-Erfolg geholt haben - und denen, die das noch nicht geschafft haben. Ich bin also noch in der zweiten Kategorie, und ich will in die erste Kategorie", sagte die Weltranglistenneunte Petkovic in Zeitungsinterviews.
Obwohl sie mit drei Viertelfinalteilnahmen bei den vier Majors die konstanteste Grand-Slam-Spielerin 2011 ist, blieb Petkovic der ganz große Coup verwehrt. Grund dafür sei auch die Tatsache, dass es für sie immer noch "etwas Besonderes" sei, in diesen großen Matches zu stehen.
Mentale Schwierigkeiten
"Du überfrachtest dann das Spiel, du willst zu viel, du bekommst eine Blockade. Wenn ich nicht mehr darüber nachdenke, dass es ein Grand-Slam-Halbfinale ist, in dem ich da gerade spiele, wird es leichter sein", erklärte die 24 Jahre alte Darmstädterin, die derzeit nach eigener Einschätzung noch nicht die Reife für den großen Wurf hat: "Aber 2012 kann das schon ganz anders sein."
Keine Kompromisse macht "Petko" weitherin in Sachen Verletzung. Die seit Wochen an einem Meniskuseinriss im rechten Knie laborierende Darmstädterin wird als Ersatzspielerin zur WM nach Istanbul (25. bis 30. Oktober) reisen und ihre Saison nicht vorzeitig beenden.
"Ich kann mir die Chance nicht entgehen lassen. Dafür habe ich viele Monate gearbeitet", betonte Petkovic: Sie übernehme dafür auch die volle Verantwortung: "Ich bin jetzt 24. Es wird Zeit, dass ich selbst die Richtung vorgebe."
Vettel ein großes Vorbild
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel dient der Hessin diesbezüglich als Vorbild - und als Bruder im Geiste.
"Du darfst dich selbst mit etwas sehr Gutem nicht zufrieden geben, sondern musst weiter hart an dir arbeiten. Warum ist Sebastian Vettel Weltmeister? Weil er eben immer die letzten Tausendstel Sekunden rausholen will", meinte Petkovic.
Und dieser Geisteshaltung fühle sie sich verbunden. Die Hobby-Musikerin steht seit Montag zum zweiten Mal in ihrer Karriere in den Top 10.
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