103 Tage nach seinem furiosen Silberrennen bei der Heim-EM in Berlin fehlten Diener im Hamad Aquatic Centre über 100 m Rücken nach 50,21 Sekunden nur 19 Zentimeter zu Bronze. "Das war ein geiles Rennen - bis auf den Anschlag", sagte der 21-Jährige aus Potsdam nach Platz fünf: "Der letzte Zug war zu lang. Das ärgert mich, da war eine Medaille drin." Zur Halbzeit hatte der Juniorenweltmeister von 2011, der in der abgelaufenen Weltcup-Saison sieben Siege und 16 Medaillen sammelte, noch auf Rang drei gelegen.
Gold ging an den Australier Mitchell Larkin (49,57) vor dem Polen Radoslaw Kawecki und den zeitgleichen Ryosuke Irie (Japan) und Doppel-Olympiasieger Matt Grevers (USA). Am Sonntag startet Diener als Weltranglistenzweiter auf seiner Silberstrecke 200 m.
Mixed-Staffel fällt zurück
Knapp zwei Stunden später übergab der Potsdamer als Startschwimmer der gemischten Lagenstaffel auf Rang drei. Dorothea Brandt (Essen), Steffen Deibler (Hamburg) und Daniela Schreiber (Halle/Saale) fielen aber noch auf den siebten Platz zurück. Bei der Kurzbahn-EM in Dänemark vor einem Jahr hatte das DSV-Quartett wegen des Dopingfalls der Russin Julia Jefimowa im Nachhinein Gold erhalten.
Ebenfalls nur zu Rang sieben reichte es für das 4x200-m-Freistilquartett, das im August im Berliner Velodrom mit Biedermanns fulminantem Schlussspurt für den emotionalen Höhepunkt gesorgt hatte. Ohne den Weltrekordler, der wegen Trainingsrückstands in Katar fehlt, waren Markus Deibler (Hamburg), Florian Vogel (München), Tim Wallburger (Berlin) und Clemens Rapp (Heidelberg) beim Sieg des Titelverteidigers USA chancenlos.
Als Fünfte über 800 m Freistil war Sarah Köhler nicht ganz zufrieden. "Ich hatte gehofft, dass ich noch ein bisschen schneller kann", sagte die 20-Jährige aus Frankfurt/Main: "Bis 400 war es okay."
Weltrekorde purzeln
Die Weltrekordjagd ging auch am zweiten WM-Tag weiter. Nachdem am Morgen bereits die russische 4x50-m-Lagenstaffel der Männer für die vierte Bestmarke in Doha gesorgt hatte, schwammen im Finale gleich sechs Quartette schneller - allen voran der neue Weltmeister Brasilien um den Peking-Olympiasieger Cesar Cielo.
Ungarns Vielstarterin Katinka Hosszu ließ bei ihrem Sieg über 100 m Rücken (55,03 Sekunden) Rekord Nummer sechs, der südafrikanische Olympiasieger Chad Le Clos über 100 m Schmetterling (48,44) Nummer sieben folgen.
Zum WM-Auftakt hatte Hentke ein dickes Trostpflaster in Bronze gewonnen. Dreieinhalb Monate nach dem EM-Frust von Berlin mit dem enttäuschenden sechsten Platz im 50-m-Becken des Velodroms tröstete sich die 25-Jährige mit ihrer ersten WM-Medaille. "Das ist mein größter Erfolg", sagte die Magdeburgerin nach Rang drei über 200 m Schmetterling: "Jetzt will ich versuchen, diese Leistung auf die lange Bahn zu übertragen."