Bislang wird bei flachen Teilstücken an der 3-km-Marke die Zeit für das Gesamtklassement genommen. Stürze oder Defekte danach haben keine Auswirkungen mehr. Bei Bergetappen gilt diese Regel nicht.
Kittel (28) schrieb bei Twitter, es sei an der Zeit, eine Regel einzuführen, wonach schon ab fünf Kilometer vor dem Ziel keine Zeitverluste mehr möglich sind. Laut Sagan sei vor allem die Mentalität der Klassementteams wie Sky um den britischen Titelverteidiger Chris Froome ein Problem, da diese sich im Finale unter die Mannschaften der Sprinter mischten und damit zusätzliche Hektik stifteten.
Neutralisationsregel soll versetzt werden
"Ich frage die UCI (Radsportweltverband/Anm.d.Red.), ob es möglich ist, die 3-km-Regel nach hinten zu versetzen. Das wäre für den Radsport und die Sicherheit besser. So ist es sehr gefährlich. Ich will im Finale nicht mit den Sprintern und den Klassementfahrern kämpfen müssen", sagte der 26-Jährige.
Der amtierende Weltmeister hatte sich schon zuvor über die rücksichtslose Fahrweise im Peloton heftig beklagt. "Sie fahren, als hätten sie kein Hirn. Als ich meine Karriere begonnen habe, war die Tour noch ein anderes Rennen. Jetzt fährt jeder, als ob ihm sein Leben nichts wert wäre. Das war schon letztes Jahr so, und so ist es auch in diesem Jahr wieder", hatte Sagan gesagt.
Für Kittel gibt es nach wie vor auch Mängel in der Umsetzung der viel diskutierten Sicherheitsregeln für Begleitfahrzeuge. "Tour-Organisator ASO hat im Fahrer-Meeting gesagt, dass viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Ich muss sagen, davon spüre ich nichts. Die Motorräder fahren weiter durchs Feld, am Sonntag wurde Simon Geschke fast von einem umrasiert. Ich denke, da sollten die Organisatoren noch zweimal drüber nachdenken", sagte er der Bild-Zeitung.