Talansky hatte sich noch am Mittwoch mit über einer halben Stunde Rückstand auf Tagessieger Tony Gallopin (Frankreich/Lotto) ins Ziel gequält.
Der 25-Jährige ist tief enttäuscht, die Tour war sein großes Saisonhighlight. Nach dem Erfolg beim Vorbereitungsrennen Critérium du Dauphiné galt Talansky sogar als Kandidat für das Podium. "Es bricht mir das Herz", sagte der Tour-Zehnte von 2013: "Ich habe gehofft, dass ich mich von den Stürzen erholen würde, ich wollte für das Team da sein, so wie sie für mich da waren. Ich werde jetzt nach Hause fahren und mich erholen."
Talansky weint bitterlich
Nach Teamangaben plagen Talansky eine Entzündung in der Nähe des Kreuzbeingelenks und eine Atemwegsinfektion. Der Garmin-Profi hatte die elfte Etappe teils bitterlich weinend bestritten, zwischenzeitlich sogar angehalten und am Straßenrand minutenlang mit seinem Sportdirektor Robert Hunter gesprochen, bevor er wieder auf das Rad stieg. Talansky habe das Herz eines Champions, betonte sein Team Garmin in einer Mitteilung.
Auch im Ziel schämte sich der US-Boy mit dem Spitznamen "Pitbull" seiner Tränen nicht. "Ich leide unter den Folgen meiner Stürze und hatte Rückenschmerzen. Aber ich wollte es für mein Team, meine Kumpels einfach irgendwie ins Ziel schaffen", sagte er in Oyonnax. Für mehr reichten seine Kräfte dann aber nicht.
Auch De la Cruz stürzt
Das deutsche Radteam NetApp-Endura hat bei der 101. Tour de France seinen ersten Ausfall zu beklagen. Der Spanier David de la Cruz stürzte während der zwölften Etappe von Bourg-en-Bresse nach Saint-Étienne nach 90 km in einer Kurve auf die Schulter und konnte nicht mehr weiterfahren. De la Cruz lag zu diesem Zeitpunkt mit vier weiteren Ausreißern an der Spitze des 185,5 km langen Tagesabschnitts.