Der slowakische Radprofi setzte sich im Sprint einer Spitzengruppe nach über 250 harten Kilometern überlegen durch und präsentierte sich eine Woche vor der Flandern-Rundfahrt in glänzender Verfassung. Die deutschen Fahrer um John Degenkolb und Tony Martin hatten mit dem Rennausgang nichts zu tun.
Degenkolb nach Erkrankung noch nicht bei 100 Prozent
Sagan (Bora-hansgrohe) gewann nach dem Ritt über elf giftige Steigungen und einige Kilometer auf staubiger Naturstraße vor dem Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors) und dem Franzosen Arnaud Demare (FDJ). Es war für den 28-Jährigen der dritte Triumph bei einem der wichtigsten Eintagesrennen der Saison. "Ein Sprint ist immer ein bisschen Lotterie, aber ich hatte die Beine, um durchzuziehen. Ich bin sehr glücklich", sagte Sagan.
Degenkolb war nach überstandener Erkrankung noch nicht zu 100 Prozent auf der Höhe und auch Martin hat auf dem Weg zu seinem großen Frühjahrsziel Paris-Roubaix (8. April) noch Arbeit vor sich. Es bleibt somit bei drei deutschen Gewinnern des Halbklassikers. Degenkolb hatte vor vier Jahren gesiegt, davor waren Marcus Burghardt (2007) und Andreas Klier (2003) erfolgreich gewesen.
Stürze dieses Mal ohne schwerwiegende Folgen
Der deutsche Meister Burghardt (Bora-hansgrohe) leistete diesmal wichtige Arbeit für seinen Kapitän Sagan und brachte ihn im Finale in eine gute Ausgangsposition. Burghardt drückte auch gut 30 km vor dem Ziel aufs Tempo und initiierte bei der Überquerung des Kemmelbergs die entscheidende Gruppe. Degenkolb und Martin verpassten dort den Sprung an die Spitze knapp.
Die wie üblich zahlreichen Stürze hatten diesmal keine schwerwiegenden Folgen. Vor zwei Jahren war der Belgier Antoine Demoitie bei Gent-Wevelgem nach einem Zusammenprall mit einem Begleitmotorrad tödlich verunglückt. Danach setzte eine intensive Diskussion über Sicherheitsaspekte ein.