Die Giro-Verantwortlichen korrigierten daraufhin am Donnerstagmittag den Austragungsort auf der Homepage in "Jerusalem".
In einer offiziellen Mitteilung verwiesen die Organisatoren darauf, dass die Bezeichnung West-Jerusalem nicht politisch gemeint gewesen sei. Man habe damit lediglich darauf hinweisen wollen, dass die Etappe im Westen der Stadt durchgeführt werde.
Die Empörung in Israel war jedenfalls groß. In einer Mitteilung der israelischen Sportministerin Miri Regev und des Tourismusministers Yariv Levin drohte die Regierung mit der Streichung der Gelder in Höhe von knapp fünf Millionen Euro und forderte die Streichung des Namens "West-Jerusalem".
"Jerusalem ist Israels Hauptstadt: Es gibt keinen Westen und Osten", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Minister sahen darin einen Bruch des Abkommens. "Sollte die Bezeichnung nicht korrigiert werden, wird die israelische Regierung das Event nicht unterstützen", hieß es im Schreiben. Dazu wird es nach dem Rückzieher der Giro-Verantwortlichen nun wohl nicht mehr kommen.
Der Westteil Jerusalems gehört seit 1948 zu Israel und wird hauptsächlich von Juden bewohnt. Der hauptsächlich von Christen und Muslimen bevölkerte Ostteil steht ebenfalls unter der Kontrolle Israels, allerdings beanspruchen die Palästinenser diesen Teil als Hauptstadt eines zukünftigen eigenen Staates.
Der Auftakt des nach der Tour de France zweitwichtigsten Radrennens der Welt wäre das größte Sportereignis in der Geschichte Israels. Geplant sind ein 9,7 km langes Einzelzeitfahren in der Altstadt von Jerusalem sowie zwei weitere Etappen von Haifa nach Tel Aviv (167 km) sowie von Be'er Scheva nach Eilat (229 km). Die Rundfahrt endet am 27. Mai in Rom.