Das teilte das Hessische Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mit. Zuvor war in Oberursel ein Paar festgenommen worden, in der Wohnung der Verdächtigen wurde anschließend unter anderem eine funktionsfähige Rohrbombe gefunden.
Ein geplantes mögliches Anschlagsziel sei zwar nicht bekannt, teilte das LKA mit, allerdings gebe es "deutliche Überschneidungen von Streckenverlauf des Radrennens und Bewegungsprofil der festgenommenen Personen". Die Frage, ob weitere Sprengvorrichtungen hergestellt wurden und im Umlauf sind, sei noch nicht abschließend geklärt.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zeigte Verständnis für die Absage. Die Entscheidung sei "bedauerlich, aber dem Bedürfnis nach Sicherheit geschuldet. Schade, dass einzelne Leute etwas kaputt machen, worauf sich eine Million gefreut hatte", sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping am Abend.
Auch Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), konnte die Entscheidung nachvollziehen. "Mit der Absage handelt die Polizei umsichtig und verantwortungsvoll. Das ist im Interesse von Fahrern und Fans des traditionsreichen deutschen Frühjahrsklassikers", erklärte er: "Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung lehnen wir grundsätzlich ab, denn Sport will Menschen zusammenbringen, nicht trennen." Der dreimalige Sieger Fabian Wegmann ergänzte: "Ich liebe dieses Rennen, aber ich würde dafür nicht mein Leben geben. Wenn es abgesagt wurde, dann hat es seine Gründe.
Das sah auch das LKA so. "Auf Grund der aktuell noch unklaren Gefährdungssituation und dem Bezug zum Radrennen muss diese Veranstaltung aus Sicherheitsgründen leider abgesagt werden", hieß es in der Mitteilung. Das traditionsreiche Rennen war bis 2008 unter dem Namen "Rund um den Henninger-Turm" bekannt.