Van Avermaet erwartet zudem eine Geldstrafe in Höhe von 260.000 Euro, auch sollen alle seine Ergebnisse der Saison 2012 gestrichen werden. Der 29-Jährige vom Team BMC Racing steht wegen seiner Verbindung zum umstrittenen Sportmediziner Chris Mertens unter Dopingverdacht, dieser soll ihm im Wettkampf verbotene Kortisonpräperate besorgt haben. Ein Urteil soll am 7. Mai fallen.
Van Avermaet soll die Mittel im Zeitraum zwischen 2009 und 2012 bezogen haben, besonders die Phase vor der Flandern-Rundfahrt 2012, die Van Avermaet auf dem vierten Platz beendete, beschäftigt die Ermittler. Diese stützen ihre Vorwürfe vor allem auf einen belastenden E-Mail-Verkehr zwischen dem Fahrer und Mertens.
E-Mails Grundlage für Anschuldigungen
"Der Tonfall der Mails zeigt die typische Grundhaltung zu leistungssteigernden Mitteln, die zu dieser Zeit vorherrschend war", sagte RLVB-Anwalt Jaak Fransen: "Es ging darum, unter dem Einfluss von Kortison zu fahren, nicht darum, eine Verletzung zu heilen."
Van Avermaet, der beim Sieg des deutschen Radprofis John Degenkolb beim Klassiker Paris-Roubaix am Sonntag wie schon zuvor bei der Flandern-Rundfahrt als Dritter auf das Podium fuhr, streitet die Vorwürfe ab und reichte bei einer Anhörung am Donnerstag gültige ärztliche Atteste ein, um ein Fehlverhalten zu widerlegen. "Es ist schrecklich, sich gegen so etwas verteidigen zu müssen. Das beschmutzt meinen Ruf. Ich bin ein ehrlicher Mensch und hoffe auf eine gerechte Entscheidung", sagte er.