"Das ist total unangemessen und ohne Respekt gegenüber der Tour, den Fahrern und denen, die gegen Doping kämpfen", sagte der britische Chef des Radsport-Weltverbandes zu den Plänen des Amerikaners, zu wohltätigen Zwecken einige Etappen einen Tag vor dem Peloton abzufahren.
"Ich denke, Lance wäre gut beraten, daran nicht teilzunehmen", sagte Brian Cookson, der sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern mit aller Macht dem Antidoping-Kampf widmen will. Er habe generell nichts gegen Menschen, die Gelder für humanitäre Zwecke einsammeln.
"Aber ich denke, Lance könnte dadurch neue Wege finden, für sich selbst Gelder zu generieren", sagte Cookson. Er könne jederzeit nach Frankreich kommen, um dort Rad zu fahren, aber dann hätte es nichts mit ihm oder der UCI zu tun.
Charity Aktion war geplant
Laut der englischen Zeitung Mail on Sunday hat der frühere englische Fußball-Profi Geoff Thomas (50) den Texaner Armstrong zur Teilnahme an seiner Charity-Aktion überredet. Thomas war einst ebenso wie Armstrong an Krebs erkrankt und kümmert sich um eine Stiftung, die sich dem Kampf gegen Leukämie widmet.
Am Rande der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt (4. bis 26. Juli) will Thomas eine Million Pfund (rund 1,4 Millionen Euro) generieren.
Thomas verteidigte am Dienstag via Twitter seine Pläne: "Solange die Beteiligung von Lance Armstrong hilft, auch nur ein Menschenleben zu retten, kann es nur eine gute Sache sein", schrieb er.
Armstrong ist seit seiner Überführung als Doper lebenslang für Wettkämpfe gesperrt. Die sieben Tour-Titel, die er zwischen 1999 und 2005 gewann, wurden ihm aberkannt gestrichen. Im Januar 2013 gestand Armstrong nach jahrelangen Dementis, sich über einen langen Zeitraum hinweg mit Substanzen wie Epo und Wachstumshormonen gedopt zu haben.