Tony Martin: "Vorzeichen auf Grün"

SID
Tony Martin bereitete sich im Trainingslager auf Mallorca vor
© getty

Bei der 73. Ausgabe von Paris-Nizza will Tony Martin in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden. 2011 hat er das "Rennen in die Sonne" schon einmal gewonnen. Für John Degenkolb und André Greipel geht es um Etappensiege.

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Es ist der erste echte Höhepunkt der Radsport-Saison, und Tony Martin will ihn mitgestalten. Wenn am Sonntag die 73. Ausgabe der Radfernfahrt Paris-Nizza (8. bis 15. März) beginnt, zählt sich der deutsche Zeitfahr-Spezialist zum Kreis der Sieganwärter. "Ich denke, ich habe dort meine Chance. Ich will auf Ergebnis fahren", sagte Martin dem SID.

Seit dem zweiten Rang bei der Tour de Suisse 2014 hat der 29-Jährige einwöchige Rundfahrten wie die zur Côte d'Azur wieder verstärkt ins Visier genommen. Mit dem traditionellen Frühjahrs-Auftakt verbindet er zudem äußerst positive Erinnerungen. 2011 feierte der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister hier seinen bisher wichtigsten Rundfahrt-Gesamterfolg.

"Ich bin guter Dinge"

"Ich weiß, dass ich es kann. Das wird mich in einer schwierigen Situation beflügeln", sagte Martin vor seinem ersten Saisonhöhepunkt, den er im Trainingslager auf Mallorca vorbereitet hatte.

Selbstvertrauen hat der viermalige Tour-Etappensieger offenbar auch genug, nachdem der Jahresbeginn für den gebürtigen Cottbuser durchaus gelungen verlief. "Ich bin guter Dinge. Die Vorzeichen stehen alle auf Grün", sagte Martin, der sich die Führungsrolle bei Quick Step aber zunächst mit Straßen-Weltmeister Michal Kwiatkowski (Polen) teilen muss: "Wir gehen als Doppelspitze rein und können uns den Druck gegenseitig ein bisschen abnehmen".

Wenn Martin aber tatsächlich am Ende vorne landen will, muss er sich beim Prolog am Sonntag in Maurepas zumindest ein kleines Polster aufbauen, von dem bis ins Abschluss-Bergzeitfahren in Nizza zehren kann. "Ich will immer in Schlagdistanz sein", betont Martin, der bei Paris-Nizza zuletzt 2012 angetreten war.

Tour-de-France-Favoriten bei Tirreno-Adriatico

Der absoluten Elite der Klassementfahrer wird Martin sich nicht gegenüber sehen. Sämtliche Favoriten auf den Tour-de-France-Sieg wie Chris Froome, Alberto Contador oder Titelverteidiger Vincenzo Nibali bevorzugen das fast gleichzeitig ausgetragene Tirreno-Adriatico.

Mit dem Tour-Dritten Romain Bardet (Frankreich) oder den Amerikanern Tejay van Garderen und Andrew Talansky ist die Konkurrenz aber immer noch prominent genug. "Das Bergzeitfahren ist nicht ganz leicht", sagt Martin, "aber auch dort gebe ich mir eine Chance. Ich bin selbst gespannt, wozu es reichen wird".

Für John Degenkolb (Giant-Alpecin) und André Greipel (Lotto-Soudal) stehen derweil die Einstimmung auf die großen Eintagesrennen, die in zwei Wochen mit der Primavera Mailand-Sanremo beginnen, sowie die Jagd nach Tagessiegen im Vordergrund. Bis zu vier Gelegenheiten für Sprinter dürften sich ergeben.

"Kurve zeigt nach oben"

Degenkolb sieht sich nach einem überzeugenden Saisonstart auf einem guten Weg zu den großen Klassikern, bei denen der Wahl-Frankfurter auftrumpfen möchte. "Mit meiner Form bin ich zufrieden. Die Kurve zeigt nach oben", sagte er.

Greipels Verfassung ist dagegen nach gerade überstandener Grippe etwas ungewiss. "Nach dem Regen folgt immer Sonne", twitterte der deutsche Meister.

Die Etappen in der Übersicht:

Prolog, 8. März: Maurepas - Maurepas (6,7 km, Einzelzeitfahren)

1. Etappe, 9. März: Saint-Remy-le-Chevreuse - Contres (196,5 km)

2. Etappe, 10. März: Saint-Aignan - Saint-Amand-Montrond (172 km)

3. Etappe, 11. März: Saint-Amand-Montrond - Saint-Pourcain-sur-Sioule (179 km)

4. Etappe, 12. März: Varennes-sur-Allier - Croix de Chaubouret (204 km)

5. Etappe, 13. März: Saint-Etienne - Rasteau (192,5 km)

6. Etappe, 14. März: Vence - Nizza (180,5 km)

7. Etappe, 15. März: Nizza - Col d'Eze (9,5 km, Einzelzeitfahren)

Gesamtdistanz: 1140,8 km

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