Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN am Dienstagnachmittag mitteilte, seien alleine vier deutsche Pferde dem Virus zum Opfer gefallen.
Der Ausbruch sei "wahrscheinlich der schlimmste in Europa seit vielen Jahrzehnten", sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibanez: "Dieser EHV-1-Stamm ist besonders aggressiv und hat bereits Todesfälle bei Pferden und eine sehr große Anzahl von schweren klinischen Fällen verursacht." Auf Menschen überträgt das Virus keine Krankheiten.
Ausgehend von Valencia sei das Virus laut FEI aber schon in mindestens drei weiteren europäischen Ländern nachgewiesen worden. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) reagierte umgehend und schloss den Bundesstützpunkt in Warendorf für externe Pferde, zudem wurden alle im März anstehenden nationalen Turniere abgesagt.
Auch beim Weltverband herrscht große Sorge vor einer möglichen weiteren Verbreitung über den ganzen Kontinent. "Wir wissen auch, dass eine große Anzahl von Pferden den Veranstaltungsort in Valencia ohne ein offizielles Gesundheitszertifikat verlassen hat, was bedeutet, dass sie einen unbekannten Gesundheitsstatus hatten", sagte Ibanez weiter: "Einige Pferde waren bereits krank, und das Risiko einer Übertragung durch diese Pferde ist ein großes Problem."
Um zu verhindern, dass nun auch Hunderte Pferde auf einmal die laufenden Turniere im Süden verlassen, dürfen die Veranstaltungen in Vilamoura (Portugal), Vejer de la Frontera (Spanien) sowie San Giovanni und Gorla Minore (Italien) in sogenannten "Bubbles" weiterlaufen, solange es keine EHV-1-Fälle gibt. Neue Pferde dürfen aber nicht anreisen, und ohne Genehmigung darf kein Tier den Turnierplatz verlassen