Der Favorit Colomano mit Andreas Helfenbein im Sattel kam nur als 13. ins Ziel. "Das ist ein ganz besonderer Sieg", sagte Markus Klug, der Windstoß auf dem Privatgelände des Gestüts Röttgen in Köln-Heumar trainiert: "Denn es ist einer für das Gestüt Röttgen, wo ich vor sechs Jahren als Trainer angefangen habe." Der 41-Jährige hatte das Derby bereits vor drei Jahren mit Sea The Moon gewonnen. Im 18-köpfigen Feld hatte er gleich sieben Pferde gesattelt, auch Colomano. Das Gestüt hatte das Derby seit 1959 nicht mehr gewonnen.
Vor vier Wochen war Windstoß in einem Derby-Vorbereitungsrennen in Hannover gestürzt, sein damaliger Jockey Adrie de Vries brach sich einen Finger und fiel für den Saisonhöhepunkt aus. Windstoß lief eine Woche nach dem Zwischenfall erneut, wurde Zweiter im Kölner Union-Rennen. Bereits damals saß Maxim Pecheur im Sattel. "Eigentlich wollten wir für Windstoß einen ausländischen Spitzenjockey verpflichten", sagte Klug: "Das ließ sich nicht realisieren, deshalb haben wir entschieden, dass Maxim reitet."
Pecheur: "Waren viel zu weit hinten"
Der gebürtige Saarländer, der in seiner Laufbahn bisher 220 Rennen gewonnen hat und nur zur zweiten Reihe der in Deutschland tätigen Reiter gehört, zahlte das Vertrauen zurück. "Es war schon toll, dass der Stall mir vertraut hat", sagte er: "Das Rennen hat sich überhaupt nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir waren zu Beginn viel zu weit hinten."
Doch in der Zielgeraden sammelte Windstoß Gegner um Gegner ein, am Ende auch Enjoy Vijay, auf dem Jockey Starke schon auf dem Weg zu seinem achten Derbysieg schien.