Leichte Entwarnung bei Totilas

SID
Matthias Rath und Totilas wollen zur Hallensaison wieder angreifen
© getty

Leichtes Aufatmen im deutschen Dressurlager: Einen Tag nach dem schmerzhafen WM-Aus für Totilas und dessen Reiter Matthias Rath gab es von der Veterinär-Abteilung aufmunternde Neuigkeiten. "Erfreulich ist, dass sich Totilas wohl keine langwierige Verletzung zugezogen hat. Es ist eher eine Sache von Wochen als von Monaten", sagte Vater Klaus-Martin Rath dem "SID".

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Sein Sohn war direkt nach Bekanntwerden des WM-Ausfalls am Donnerstag mit dem Rapphengst zu seinem privaten Tierarzt gefahren. "Es wird jetzt noch genau untersucht, ob und inwieweit das Überbein die Schmerzen ausgelöst hat. Aber die erste Diagnose ist nicht so schlimm."

Damit zerstreute Rath senior auch erste Befürchtungen, wonach das teuerste Dressurpferd der Welt erneut für ein Jahr ausfallen würde. "Ich denke, dass Totilas in der Hallensaison wieder starten kann. Das hatten Matthias und sein Trainer Sjef Janssen eh vor."

Olympia 2016 in Rio möglich

Im nächsten Jahr will das Duo einen erneuten Angriff auf die Weltspitze starten, um doch noch die erhoffte Einzelmedaille bei einem Championat zu gewinnen. "Dann ist Totilas 15. Er kann sicher noch zwei Jahre auf höchstem Niveau gehen", sagte Rath und machte Hoffnungen auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio 2016.

Getrübt war die Stimmung auf dem Rathschen Anwesen im hessischen Kronberg aber weiterhin. "Natürlich sind wir geknickt. So etwas steckt man nicht in 24 Stunden weg. Das ist so, als wenn ein deutscher Fußballer kurz vor der WM ausfällt", sagte Raths Vater und dachte dabei wohl an den Dortmunder Marco Reus.

Für Bundestrainerin Monica Theodorescu blieb der Ausfall eine Schwächung. Rath und Totilas hatten bei ihrem Comeback Mitte Juli in Aachen die komplette Weltspitze geschlagen, mit dem Duo galt die deutsche Equipe für den Nationenpreis am Montag und Dienstag als sicherer Goldfavorit. "Es wird jetzt schwerer, aber wir halten an unserem Ziel fest. Wir wollen Gold", sagte Theodorescu.

Lütkemeier nachnominiert

Anstelle von Totilas/Rath wurde Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit D'Agostino von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN für die WM in Caen (24. August bis 7. September) nominiert. Totilas war 2010 für geschätzte zehn Millionen Euro nach Deutschland geholt worden. Nach einem mäßigen Start bei der EM 2011 unter Rath musste das Paar 2012 und 2013 wegen Krankheit und Verletzung pausieren.

Rath wusste am Donnerstag noch nicht, ob er das Team bei der WM anfeuern wird. "Er hat sich noch nicht entschieden. Er muss das jetzt erst einmal sacken lassen", sagte Rath senior. Auch die Kür, die das Paar in Aachen noch ausgelassen hatte, sei mittlerweile gut einstudiert gewesen. "Da wurde ja viel drüber spekuliert. Aber die beiden hatten die Kür gut drauf. Und dazu noch eine wunderschöne Musik", meinte Vater Rath.

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