"Spanier" Folger triumphiert in Jerez

SID
Jonas Folger ist in Mühldorf am Inn geboren
© getty

Jonas Folger presste die Lippen zusammen und kämpfte, am Ende wurde der 21-Jährige aber doch von den Emotionen überwältigt. Die Tränen kullerten bei der Siegerehrung, als der 21-Jährige nach seinem Sieg beim Großen Preis von Spanien wieder die deutsche Nationalhymne hören durfte.

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Mit dem zweiten Coup der noch jungen Saison hat der Motorrad-Pilot in Jerez eindrucksvoll bewiesen, dass im Titelrennen mit ihm zu rechnen ist.

"Das ist absolut genial, ich bin einfach super happy", sagte Folger kurz nach dem Rennende bei Eurosport. Der Erfolg war für den Wahl-Spanier aus Tordera auch eine Genugtuung: "Ich habe extrem beißen müssen, mir ist nichts geschenkt worden."

Folger war der Sieg beim Saisonauftakt vor fünf Wochen in Doha/Katar mehr oder weniger vor die Füße gefallen. Johann Zarco (Frankreich) hatte sich weit abgesetzt, musste den Deutschen aber kurz vor Schluss wegen technischer Probleme ziehen lassen. Diesmal gewann der von Platz drei gestartete Folger aus eigener Kraft, vor Zarco und dem spanischen Weltmeister Esteve Rabat (alle Kalex).

Mit 57 Punkten ist Folger im WM-Klassement nun hinter Zarco (73) Zweiter, auf Rang drei liegt der Spanier Alex Rins (49/Kalex). Für den kommenden Grand Prix am 17. Mai in LeMans/Frankreich ist Folger optimistisch: "Die Strecke liegt mir. Da habe ich letztes Jahr meine erste Pole gehabt."

Bradl von Erkältung geschwächt

Auf dem Traditionskurs in Jerez de la Frontera, wo er im Vorjahr bereits auf den dritten Platz gefahren war, holte Folger den vierten Sieg seiner Karriere. Vor dem Katar-Triumph hatte er jeweils einmal in der 125er (2011) und der Moto3-Klasse (2012) gewonnen.

Für Sandro Cortese (Berkheim/Kalex) verlief das erste Europarennen nicht wie erhofft, der Schwabe musste nach einem Sturz auf Platz neun liegend aufgeben. Folgers WG-Mitbewohner Marcel Schrötter (Mistral) wurde Zehnter, Florian Alt (Nümbrecht/Suter) 24.

In der MotoGP fuhr Stefan Bradl (Zahling) von einer schweren Erkältung geschwächt an den Punkten vorbei. Mit seiner Yamaha kam der 25-Jährige nicht über Rang 16 hinaus. "Ich habe mich im Warm-up richtig schlapp gefühlt und mit Infusionen vollpumpen lassen", hatte der frühere Moto2-Weltmeister vor dem Start erklärt.

Öttl stoppt die Batterie

Markenkollege Jorge Lorenzo feierte seinen ersten Sieg in diesem Jahr. Der viermalige Weltmeister gewann auf der vierten Station überlegen vor seinem spanischen Landsmann und Titelverteidiger Marc Márquez (Honda). Dritter wurde WM-Spitzenreiter Valentino Rossi (Yamaha), Italiens Superstar holte den 200. Podiumsplatz seiner Karriere.

Pech hatte Philipp Öttl (Ainring). Die Technik machte dem Moto3-Piloten am 19. Geburtstag einen Strich durch die Rechnung. Der von Platz fünf gestartete KTM-Fahrer musste wenige Runden vor Schluss auf Rang elf liegend aufgeben. Öttl blieb damit in diesem Jahr erstmals ohne Punkte.

"Ich habe sieben Runden vor dem Ende gemerkt, dass die Batteriespannung nachlässt. Dann konnte ich nur noch ausrollen", sagte der enttäuschte Öttl. Der Brite Danny Kent (Honda) vom deutschen Team Leopard Racing feierte seinen dritten Sieg in Serie.

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