Moto3-Pilot Jason Dupasquier verstirbt nach schwerem Unfall

SID
Der Schweizer Motorrad-Rennfahrer Jason Dupasquier ist nach seinem schweren Unfall im Rahmen des Großen Preises von Italien seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.
© getty

Der erste Todesfall seit fünf Jahren hat am Sonntag die Motorrad-WM erschüttert. Das Renngeschehen, auch ein kleiner Erfolg des Deutschen Marcel Schrötter, geriet in den Hintergrund - und wurde dennoch fortgesetzt.

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Marcel Schrötter und seine Rivalen standen bereits in der Startaufstellung, die Helme auf den Köpfen, abgeschirmt von der Außenwelt, als aus der Sorge furchtbare Gewissheit wurde: Die Motorrad-WM hat wieder ein Leben gefordert. Der Schweizer Jason Dupasquier erlag am Sonntag seinen schweren Kopfverletzungen - die Rennen in Mugello fanden dennoch statt.

Am Samstag war Dupasquier im Qualifying der Moto3 schwer verunglückt, im Krankenhaus Careggi in Florenz kämpften die Ärzte die ganze Nacht um das Leben des erst 19-Jährigen. Am Mittag musste sein deutsches Team PrüstelGP dann "schwersten Herzens" den Tod des jungen Mannes mitteilen: "Wir sind am Boden zerstört, all unsere Gedanken sind bei seiner Familie. Wir werden Dich schmerzlich vermissen und nie vergessen."

Das Rennen der Moto3 war zu dem Zeitpunkt gerade beendet, PrüstelGP hatte nicht teilgenommen. Der WM-Lauf der Moto2 startete nur wenige Minuten nach Bekanntgabe des Todes. Die Piloten um Schrötter wussten während der 21 Runden in der Toskana noch nichts, der Gesamtspitzenreiter Remy Gardner feierte am Ende seinen Sieg vor Raul Fernandez ausgelassen.

Im Interview der besten Drei wünschte der drittplatzierte Marco Bezzecchi Dupasquier sogar noch eine schnelle Genesung, sandte seine besten Wünsche - erst danach erfuhren die Piloten offenkundig vom Tod ihres Kollegen. Auch Schrötters bislang bestes Ergebnis des Jahres, Platz fünf knapp hinter dem Spitzentrio, geriet zur völligen Nebensache. "All meine Gedanken sind bei der Familie und dem Team von Jason Dupasquier", ließ der 28-Jährige mitteilen, "mein tiefstes Beileid."

Motorrad: Fünf Todesfälle in diesem Jahrtausend

Der Schock war gewaltig, die Show ging dennoch weiter. Keine zwei Stunden nachdem die Nachricht in der Welt war, hielt die Königsklasse MotoGP eine Schweigeminute ab. Die Piloten standen hinter einem eilig gefertigten Transparent mit einem Bild Dupasquiers und der Inschrift "Jason, immer in unseren Herzen" - und gleich danach heulten wieder die Motoren.

Es ist traurige Gewohnheit, die Motorrad-WM bleibt gefährlich. Viel gefährlicher als etwa die Formel 1. Erst vor fünf Jahren war der Spanier Luis Salom nach einem Trainings-Unfall in Barcelona gestorben, insgesamt verloren seit der Jahrtausendwende bereits fünf Piloten nach einem Unfall am Rennwochenende ihr Leben.

Dupasquier bestritt gerade erst seine zweite WM-Saison. Am Samstag stürzte er mit seiner KTM und wurde vom Motorrad des nachfolgenden Japaners Ayumu Sasaki auch am Kopf getroffen. 40 Minuten lang wurde er am Unfallort medizinisch versorgt, dann per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Die Ärzte stellten schwere Hirnverletzungen fest, nahmen in der Nacht zudem eine Operation wegen Gefäßverletzungen am Brustkorb vor. Dupasquiers Leben konnten sie nicht mehr retten.