Mit tränenerstickter Stimme suchte Schumacher am Boxenfunk nach Worten - es misslang, nur ein "Grazie" brachte er gerade so heraus. Auch Minuten später im Parc ferme war Schumacher immer noch überwältigt. "Es fühlt sich großartig an", sagte der Prema-Fahrer: "Ich bin sehr glücklich, hier zu stehen. Ich will das erstmal genießen."
In der Meisterschaft verbesserte sich der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister und Ferrari-Legende Michael Schumacher durch seinen siebten Podestplatz der Saison mit 131 Punkten auf Rang drei. Sein russischer Teamkollege Robert Schwarzman und der Brite Callum Ilott (Uni-Virtuosi Racing) sind nur noch drei Zähler voraus.
Im Sprintrennen am Sonntag kann Schumacher nachlegen, aufgrund der Reverse-Grid-Regel muss der 21-Jährige dies allerdings von Startplatz acht tun.
Mit seinen starken Vorstellungen der letzten Wochen bringt sich Schumacher auch in Position für einen möglichen Aufstieg in die Motorsport-Königsklasse. Zumindest Testfahrten für Alfa Romeo wurden dem Ferrari-Nachwuchsfahrer zuletzt in Aussicht gestellt.
Schumacher erwischte einen Raketenstart, von Position sieben machte er bis zur ersten Kurve fünf Plätze gut. Als der führende Ilott nach zwölf Runden in die Boxengasse einbog, blieb Schumacher draußen, übernahm zunächst die Spitze - und profitierte von einem katastrophalen Stopp bei Ilott.
Bei Schumacher ging nach 13 von 30 Runden hingegen alles gut. In der Folge verwaltete er souverän seinen Vorsprung vor dem Italiener Luca Ghiotto (Hitech) und ART-Pilot Christian Lundgaard aus Dänemark.